Aktuelle Hits und uralte Schmachtbraten, das ist das Rezept nach dem
die Compilation "Songs" aus dem Hause Warner gemischt wurde. Fast alle
der Songs kennt man, zumindest hat man sie schonmal irgendwo gehört -
ein Blick auf obige Tracklist wird beim Kenner sicherlich einiges Nicken
verursachen.
Für sich ist jeder einzelne dieser Songs natürlich großartig und prägend
für den Verlauf der Singer/Songwriter-Geschichte. Dass es dabei keine
billigen Ausnahmen als Platzfüller gibt fällt positiv auf und zeigt auch,
dass man "Songs" einen höheren Status als den Dutzenden überteuerten
80`s Collection aus diversen Fernsehwerbungen zurechnen darf.
Nichtsdestotrotz gibt es wenig spannendes zu hören - wer bereits eine
kleine Plattensammlung hat wird ca. die Hälfte der Songs schon auf Best-Of-Alben
oder ähnlichen Compilations wie dieser vorfinden. Was ich persönlich ebenfalls noch
sehr störend fand: Die Songs verschiedenster Jahrzehnte wurden alle wild durcheinander
gemischt, offensichtlich hat man sich beim Ausdenken einer Reihenfolge
entweder keinen oder sehr seltsamen Bemühungen hingegeben - da folgt David Gray`s
"Babylon" (1998) direkt auf Cat Stevens` "Father & Son" (1970), um mal ein
Beispiel zu nennen. Eine CD mit aktuelleren Sachen und eine mit den Oldies
hätte mir besser gefallen.
Wie auch immer, "Songs" ist vom Titel des "Notwendigsten Samplers 2002" denkbarst
weit entfernt und nur das hervorragende Booklet mit Informationen zu jedem
der dargestellten Künstler bewahrt die CD vor Schlimmeren. Höchstens für
weniger Musikinteressierte von Bedeutung. (also einen Großteil derjenigen, die
dieses Review mangels Interesse niemals lesen werden)
11 von 20 Punkte
Hendrik Stahl