Gluecifer sind wieder da. Und wie!! Rotzig, dreckig und ungebremst kommen 12 Tracks um die Ecke, die nahtlos an die bereits zu Klassikern gewordenen Vorgänger-Alben anknüpfen. Allen Kritikern, die angesichts des Wechsels vom schwedischen Kultlabel zum hannöverschen Szene-Multi laut "Ausverkauf" gröhlten, ist damit der Wind aus den Segeln genommen. Die Begründung von Biff und Co, man habe endlich ein Label haben wollen, das groß genug ist, die Band ihrem Potenzial gemäß zu unterstützen, ist mehr als nachvollziehbar. Und den Erfolg hat das Quintett verdient.
Natürlich: Gluecifer haben das Genre nicht erfunden. Aber man kann ihnen auch kaum vorwerfen, auf eine fahrenden Zug gesprungen zu sein. Ohne sie hätte der schwedische Schweinerock kaum zum Höhenflug abgehoben. Und nun wollen wir den klebrigen Teufelchen die verdiente Ernte gönnen.
"Basement Apes" enthält neben einigen Fast-Ausfällen ("Little Man", "Round and round") vor allem gutklassige Rock´n´Roll-Nummern und mindestens drei absolute Higlights ("Brutus", "Easy Living" und "Black Book Lodge"). Das Album ist bei aller Unbekümmertheit in einem konsequent Rhythmus aufgebaut. Auf eine Power-Track (gerade Zahlen) folgt ein etwas ruhigeres Stück (ungerade Zahlen). Die Ausfälle befinden sich dabei durchgehend in letzterer Kategorie. Die Soon-to-be-Classics haben dafür grundsätzlich gerade Startnummern (2,4,8).
Zur Verstärkung haben sich die Apes drei Keyboarder ins Studio geholt. Keine Angst, sie treten vor allem durch gelegentliche Honky Tonk- oder Hammond-Apercus in Erscheinung. Die einzige größere Überraschung ist der Rausschmeißer "I saw the Stones move", eine bodentiefe Verbeugung vor den Who (keine Cover-Version).
Norbert von Fransecky
17 von 20 Punkte
www.Gluecifer.com