Joe Pass
Sounds Of Synanon
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Joe Pass, der als einer der besten Jazz-Gitarristen galt/gilt, lebte von 1929-1994. Bedingt durch Drogenprobleme startete seine Karriere erst recht spät, in den Sechzigern, mit der Folge eines ersten Soloalbums im Jahre 1963. Und diese Aufnahmen vom 1.Juli 1962, in den Pacific Studios Los Angeles aufgenommen, werden mit dieser neuen Veröffentlichung wieder zugänglich gemacht - Sounds Of Synanon. Diese aktuelle Ausgabe enthält diese lange nicht verfügbaren Aufnahmen. Sie präsentieren eine ungewöhnliche Instrumentalkombination mit Baritonhorn und Bongos in einem Programm von Songs von Joe Pass und anderen Mitglieder der Band. Alle Musiker, einschließlich Pass selbst, erholten sich zu der Zeit als Patienten im Synanon Drug Center in Kalifornien, daher der Titel des Albums.
Es ist Pass, der als Star der Platte zu bezeichnen ist. Die übrigen musikalischen Insassen unterstützen ihn zwar einwandfrei, aber treten nie besonders in den Vordergrund, so dass das wahre "Blitzen" dann entsteht, sobald der Gitarrist neben seiner Rhythmusarbeit aufbricht zu solistischen Höhenflügen. Und sein perlender und sehr warmer Klang ist hier ein wenig gedämpft und ganz leicht verzerrt, später sollte er viel klarer und noch perkussiver klingen. Großartige Soli kann man zum Beispiel auf den Songs "Projections" und "Hang Tough" hören.
Musikalisch klingt noch der Bebop durch, doch Elemente des Hard Bop durchziehen das Ganze bereits, aber vor Allem swingt es sehr elegant und sehr cool, mithin kann man dieses Debüt als einen sehr gelungenen Startschuss für weitere Alben werten.
Als Bonus wurde eine komplette Trio-Session hinzugefügt, die im selben Jahr, also in den Pacific Jazz Studios, Los Angeles, 1962, aufgenommen wurde, mit Joe Pass in einem Trio, unterstützt von Richard "Groove“ Holmes an der Orgel und Lawrence Marable am Schlagzeug. Diese Aufnahmen klingen musikalisch engagierter und ausgereifter, gerade hinsichtlich der beiden Begleiter des Gitarristen, beides Spitzenmusiker. Holmes und Pass werfen sich die musikalischen Bälle zu und erzeugen hinreissende und emotional sehr stark geprägte Soli, angetrieben vom sehr vielseitig agierenden Drummer Marable.
Und so scheint sich Pass hier noch gelöster im Spiel und treibender und intensiver. Mit "Moose The Mooche" von Charlie Parker erstreckt sich der Sound vom Bebop bis zum funky klingenden und diese Ära bereits einleitenden "This Here" von Bobby Timmons. Ja, diese Boni sind eine gelungene Überraschung und absolute Bereicherung!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 C.E.D.
2 Aaron’s Song
3 Stay Loose
4 Projections
5 Hang Tough
6 Self-Image
7 Last Call For Coffee
8 Sweatin’
9 Jeannine
10 Minor Surgery
11 This Here
12 It Might As Well Be Spring
13 Moose the Mooche
14 Groove’s Bag
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Besetzung |
Joe Pass (guitar)
Dave Allen (trumpet - #1-7)
Greg Dykes (baritone horn - #1-7)
Arnold Ross (piano - #1-7 )
Ronald Clark (bass - #1-7 )
Bill Crawford (drums - #1-7)
Candy Latson (bongos - #1-7)
Richard “Groove” Holmes (organ - # 8-14)
Lawrence Marable (drums - #8-14)
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