Les Yeux d´la Tête
Bonne Nouvelle
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Album Nummer Fünf = Bonne Nouvelle. Nach der 2009 veröffentlichten Platte Murcielago legt Les Yeux d´la Tête, die 2006 gegründete Band aus Paris, nun nach. Attestierte ich dem Vorläufer Pariser Lebensgefühl und eine global geprägte Ausrichtung, so gilt das ebenso für Bonne Nouvelle. Einflüsse des französischen Chansons, des Sinti-Swings (Gypsy Jazz), des Reggaes als auch Rock und Musik des Balkans sowie aus dem keltischen Raum treffen erneut kunterbunt aufeinander.
In fast gleicher Besetzung wie das vorherige Album hat die Band das Album eingespielt. Diese herrlich leichte Lebensgefühl wird sogleich mit dem Titelsong präsentiert. Alle Texte wiederum in Französisch, und zum Nachlesen im Booklet alle abgedruckt. Scheinbar geht es in diesem Song auch politisch zu. Denn Folgendes ist zu lesen: Balkany Sarkozy en prison (soweit ich mich erinnere, gab es drei Jahre Haft für den Sarkozy-Weggefährten Balkany, verurteilt wegen Steuerbetrugs) und un petit covid pour Macron.
So sollte man sich doch einmal die Mühe machen, sich alter Französisch-Kenntnisse zu bemächtigen oder versuchen, einen Übersetzer einzuschalten, denn, oberflächlich betrachtet, enthalten viele Songs Botschaften. Musikalisch wird jedenfalls jeder Song hervorragend umrahmt. Und ich habe den Eindruck, dass dieses noch besser gelingt als auf dem Vorgänger. Diese Lockerheit springt förmlich an, das Saxofon ist stark beteiligt daran mit fließenden Soli, und die emotionale Energie reisst mit, ständig brodelt es, und das klingt dabei sehr harmonisch und melodisch, ist tanzbar und verbreitet letztlich eine sehr gute und frische Stimmung.
Diese wird dann noch angeheizt durch sehr schnelle Songs wie "Oh La La", hier mit einem treibenden Ska-Einschlag. Sehr karibisch klingt das beschwingte "Mes Amis", gleichzeitig auch afrikanisch und durch das Akkordeon französisch. Ja, in der Tat ist diese multikulturelle Mischung sehr gelungen. Ach ja, und "Hamburg" wird auch noch erwähnt, Mon amour ma chérie, inklusive St.Pauli. "M'en Veux Pas" kommt als schunkelnder Pariser Walzer und zum Schluss geht dann noch einmal die Post ab, Klänge des Balkans bereichern diesen galoppierenden Ausklang mit einem Hauch von Wehmut als auch Fröhlichkeit.
Herrlich, diese Energie, dieses ständige Mitreissen und diese vorrangig positive Stimmung der Musik. Wie schrieb ich zu "Murcielago" abschließend? Das tut gut wie ein hell strahlendes Licht in einer dunklen Zeit.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Bonne Nouvelle (3:39)
2 Ensemble (3:48)
3 Laisse-Moi Chanter (3:19)
4 Je Ne Marche Pas Droit (3:48)
5 Sous La Canopée (4:04)
6 En Vacances (3:24)
7 Like Me (3:01)
8 Ohlala (3:27)
9 Mes Amis (3:26)
10 Hamburg (3:35)
11 M'En Veux Pas (3:40)
12 Mourir Sur Scène (4:04)
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Besetzung |
Benoit Savard (chant, guitares, claviers)
Eddy Lopez (choeurs, saxophones, percussions)
Xavier Hamon (batterie, percussions)
Emilien Pottier (basse, contrebasse)
Rodrigue Fernandes (accordéon)
Martin Ferreyros (guitares)
Camille Ballon (claviers)
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