The Shires
Good Years
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Als Country-Duo aus Großbritannien sind Crissie Rhodes und Ben Earle in ihrer Heimat längst bekannt. Zusammengefunden haben die Beiden im Jahre 2013 und veröffentlichten ihren Erstling zwei Jahre später. Good Years ist ihr viertes Album und dürfte wie die Vorgänger erneut die Charts bis an die Spitze erklimmen.
Aber warum dieser Erfolg? Wahrscheinlich ist es der hohe Anteil von Popmusik, wahrscheinlich ist es die unkomplizierte und frische Art, diese zeitgenössische Form von Country-Musik zu präsentieren, wahrscheinlich ist es dieser unwiderstehliche Harmoniegesang. Das sind bereits drei Faktoren, die den Weg zum Erfolg geebnet haben.
Aber es muss nicht alles gut sein, was erfolgreich ist. Crossover von Country und Pop muss nicht gleichbedeutend sein mit Innovation, mit Qualität oder Originalität, denn im Mutterland der Countrymusik lauert Konkurrenz. Da gibt es zum Beispiel Lady Antebellum, die eigentlich näher an der Country-Musik sind und meines Erachtens mehr Esprit versprühen, oder etwa Taylor Swift, die ebenfalls stark in die Pop-Richtung schielt. Der Dame können The Shires meines Erachtens jedoch Paroli bieten mit ihrem breitflächigem Harmonie-Sound, den man durchaus in die USA verfrachten könnte, nun, aufgenommen wurde die neue Platte dann auch in Nashville.
Kurzum – das ist durchaus hochwertige Musik mit großer positiver Ausstrahlung, das ist perfekt produziert, das ist absolut zugänglich, das ist jedoch kein Country, wie ich ihn interpretiere, sondern halte ich das für Popmusik mit Country-Appeal. Und, so gesehen, in der breiten Masse von schlechter Popmusik mag diese Musik ein Lichtblick sein, aber auch nicht mehr. Das ist alles zu glatt, das ist zu perfekt, und wirkt für mich sehr künstlich auf weiter Strecke. Diese eingängigen Melodien verbrennen rasch, das werden keine Klassiker für die Musikgeschichte.
Was bleibt, ist der hohe Unterhaltungsfaktor, und, was für mich begeisternd ist, das ist der wunderbare Harmoniegesang, den ich jedoch viel lieber im Umfeld von Blue Grass hören möchte, oder aber in mehr traditioneller Country-Musik, vielleicht gern mit einer kleinen Spur Pop angereichert, so wie es zum Beispiel Nancy Griffith hervorragend vorgemacht hat. Insofern – Top und Flop gleichermaßen, je nachdem, wie man es persönlich betrachtet.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Lightning Strikes
2 On the Day I Die
3 Good Years
4 No Secrets
5 About Last Night
6 New Year
7 Only Always
8 Independence Day
9 Thank You Whiskey
10 People Like Us
11 Better Place
12 Crazy Days
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Besetzung |
Crissie Rhodes
Ben Earle
sonst nichts weiter bekannt
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