Ben Lorentzen
King Of Bitter Sorrow
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King Of Bitter Sorrow, das ist das bereits dritte Album des norwegischen Musikers Ben Lorentzen. Ich denke, die wenigsten werden von ihm bisher Notiz genommen haben. Dem mittlerweile in den USA lebende Künstler schreibt man als Einflüsse Kollegen wie Nick Cave, Bob Dylan und Nick Drake zu. Nun, sicher nicht ganz abwegig im einen oder anderen Fall, wie man im Verlauf der Platte feststellen wird.
Musikalisch erwartet uns Musik voller Emotionen, angesiedelt im Umfeld Singer/Songwriter mit Anleihen am Indie-Rock und auch einigen wenigen Pop-Elementen. Auf jeden Fall ist etwas entstanden, das sich nicht in eine bestimmte Schublade sortieren ließe. Denn dazu sind einige Elemente zu individuell, angefangen von der Stimme des Protagonisten bis hin zu den Kompositionen und deren Arrangements.
Seine tiefe, mitunter raue und zart artikulierte Stimme ist es, die sofort auffällt. Er benutzt sie jedoch sehr zurückhaltend, sehr gebremst, man spürt jedoch die Kraft hinter dieser Oberfläche, ich bin gespannt, wie sich das im Laufe der Platte entwickeln wird. Im Auftaktsong sind jedoch Ruhe und Beschaulichkeit verordnet, neben der elektrischen Rhythmusgitarre erhebt sich eine Violine für ein schönes Solo, bevor es plötzlich für etwa 20 Sekunden, kurz vor Ende des Songs, lärmend losbricht und sich das Schlagzeug kurz und donnernd einbringt.
Bereits mit “Underneath A Fearless Sky“ ändert sich die Atmosphäre, der Sound der Orgel schwebt mit dem schleppenden Rhythmus, und Lorentzen scheint seine Stimme noch immer noch nicht voll auszufahren, bringt nunmehr jedoch sehr viel geschmeidige Wendungen ein, die dem Stück eine emotionale Tiefe geben. Mich interessiert, ob in der Stimme des Protagonisten noch Luft nach oben ist, das heißt, wie würde es wohl klingen, wenn er die zurückgehalten wirkende Kraft voll ausfahren würde.
Alle Songs bringen ihre Eigenarten mit, zum Beispiel atmet “If You Only Knew“ eine Menge Beatles, oder “Right Next To Nothing“ mit weiblicher Gesangsbegleitung, hier ist es Daisy Chapman, erinnert mich hinsichtlich der Atmosphäre ein wenig an Nick Cave & Kylie Minogue und deren “Where The Wild Roses Grow“. “All Knives Out“ hat ein wenig den Charme vom bekannten Brit-Pop der Neunziger. Alles in Allem ist Ben Lorentzen ein sehr gutes Album gelungen, mit Musik, die einen hohen Grad an Individualität aufweist und die ihm als Musiker die verdiente Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen sollte.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 King Of Sorrow And Pain (3:01)
2 Underneath A Fatherless Sky (3:04)
3 If You Only Knew (3:13)
4 Yes This Is A Sad Song (3:48)
5 All Knives Out (3:46)
6 Right Next To Nothing (4:06)
7 Sometimes At Last Doesn't Happen At First (4:32)
8 Oh My Love (4:49)
9 Life Down Here In Hell (3:58)
10 Come On Home (3:59)
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Besetzung |
Ben Lorentzen (vocals, guitar)
Martin Denzin (drums)
Ben Schadow (guitar)
Jan Fabricius (bass)
Pascal El Sauuf (backup vocals)
Vera Katharina Schmidt (violin)
Mona Burger (violin)
Lucas Schwengebecher (viola)
Ann-Kathrin Eisold (violincello)
Holger Becker (trumpet)
Eckard Meyer (trombone)
Matthias Schinkopf (sax)
Daisy Chapman (vocals - #6)
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