Tony Allen, Hugh Masekela
Rejoice
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Gut, dass diese Platte realisiert wurde! Tony Allen ein legendärer afrikanischer Schlagzeuger, unter anderem Vorbild für Ginger Baker, und der gleichermaßen legendäre afrikanische Trompeter Hugh Masekela, einst bereits in Monterey dabei (und von Eric Burdon im gleichnamigen Song auch erwähnt), beabsichtigten schon in den Siebzigern, gemeinsam eine Platte aufzunehmen.
Erst im Jahre 2010 führte eine jeweilige Tournee die Beiden in Großbritannien zusammen und man begab sich zusammen mit dem Produzenten Nick Gold in das Livingston Studio in London. Leider blieben diese Sessions unvollständig und letztlich unveröffentlicht. Erst nach dem Tod von Masekela im Jahre 2018 wurden die noch existierenden Bänder erneut zur Hand genommen und Tony Allen und Nick Gold setzten, mit Unterstützung der Erben des Trompeters, die Arbeit fort. Und was erwartet uns nun angesichts dieser hochkarätigen Kollaboration?
Laut Tony Allen handelt es sich bei dem Album um "eine Art südafrikanisch-nigerianisches Swing-Jazz- Potpourri ", das sich fest auf den Afrobeat stützt. Begleitet wurden die Stars von einer neuen Generation von Musikern, und das sehr einfühlsam und mitgestaltend, herausragend auch der Saxer Steve Williamson. Absolut begeisternd ist für mich dieser unwiderstehliche Groove, allen voran durch die unglaublich ungewöhnlich akzentuierten Metren des Schlagzeugers, mit Beats, die so manchen Drummer-Kollegen zur Verzweiflung bringen könnten. Mit Verlaub, sollte dieser Mann in einer Top-Liste von Drummern fehlen, dann wäre an dieser Liste etwas falsch!
Vielen dürfte Allen auch als der Rhythmusgeber hinter Fela Kuti bekannt sein, bereits hier fiel er durch seine unglaubliche Rhythmusgestaltung auf. Und Masekela legt darüber seine majestätischen Trompetentöne, die voller Jazzfeeling stecken. Der Südafrikaner, lange im Exil lebend, wurde in den Sixties vor Allem durch seinen Hit “Grazing In The Grass” bekannt. Auf Rejoice zelebriert man einen herrlichen Afrobeat, mit Einflüssen aus Bebop und Jazz-Rock. Einige Gesangstitel sind eingeflochten worden, gesungen wird in Englisch, Yoruba und Zulu. Über allem schwingen eine grandiose Leichtigkeit und ein mitreißender Groove, auf hohem künstlerischem Niveau. Die Erfahrung der beiden Hauptmusiker und die Frische der jüngeren Mitstreiter ergänzen sich traumhaft, und gemeinsam erzeugt man einen sehr vitalen Sound.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Robbers, Thugs And Muggers (O'Galajani)
2 Agbada Bougou
3 Coconut Jam
4 Never (Lagos Never Gonna Be The Same)
5 Slow Bones
6 Jabulani (Rejoice, Here Comes Tony)
7 Obama Shuffle Strut Blues
8 We've Landed
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Besetzung |
Tony Allen (drums, percussion, vocals - #8)
Hugh Masekela (vocals -#1, 4, 9, flugelhorn)
Steve Williamson (tenor saxophone – #2, 5, 7)
Joe Armon-Jones (keyboards - #1, 4, 5)
Elliot Galvin (keyboards -#7)
Tom Herbert (bass - #1-4, 6, 8)
Mutale Chashi (bass - #4, 5)
Lekan Babalola (percussion - #1, 3, 4, 5, 7, 8)
Lewis Wright (vibraphone - #4, 6, 8)
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