Marianergraven
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Hinter dem Kürzel bzw. Projektnamen AKB* steckt die junge schwedische Elektronik-Musikerin Anna-Karin Berglund. Mit ihrem zweiten Album Marianergrave (es gibt auch noch zwei EPs) möchte sie uns in die Tiefen des Meeres ziehen. Hierzu bietet sich weitflächige, dunkel gestimmte Ambientmusik natürlich hervorragend an. Allerdings ist der Grad bei Ambient (zumindest für mich) immer ein schmaler zwischen ansprechend und belanglos.
AKB* gelingt es jedoch recht gut, die Belanglosigkeit zu vermeiden. Die Soundscapes sind einerseits sehr angenehm und verleiten zum Träumen, anderseits lassen sie immer wieder dunkle, bedrohlich wirkende Fläche auftauchen. Zusätzlich arbeiten sie mit elektronisch erzeugten Perkussionen, vermutlich gemacht aus gesampleten und verfremdeten Fieldrecordings und die Dame scheut sich auch nicht an den passenden Stellen mal Beats aufkommen zu lassen.
So driftet man tatsächlich sehr angenehm durch die Klangwelten und bekommt bei geschlossenen Augen das Bild vom immer tieferen Abtauchen ins Meer vor die Augen. Somit hat sie zum Einem ihre Inspiration wirklich sehr treffend umgesetzt und gleichzeitig noch ein zwischen zarten Klängen und monumentalen Soundwänden wechselndes Stück Musik geschaffen.
Wenn AKB* mit Marianergraven auch dem Ambient nicht wirklich etwas Neues hinzufügt, so hat sie mit den bekannten Stilmitteln und ein paar kleinen Einflüssen aus anderen Soundwelten doch ein wunderbares, sehr entspannendes Album eingespielt.
Wolfgang Kabsch
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