Lily & Madeleine
Canterbury Girls
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2016 hatte ich das Damen-Duo Lily & Madeleine mit ihrem dritten Album “Keep It Together“ vorgestellt. Die beiden Schwestern, Lily und Madeleine Jurkiewicz aus Indianapolis, starteten einst mit stark melancholisch geprägten, an den Siebzigern orientierten Songs, und nach und nach blieb zwar der schöne Harmoniegesang, doch hatte sich reichlich Pop-Musik eingeschlichen.
Und nun liegt das neue Album vor, Canterbury Girls, benannt nach dem Canterbury Park in Indianapolis. Recht spartanisch instrumentiert, zu Beginn mit “Self Care“ werden die Beiden anfänglich nur vom Piano begleitet, bis weitere Instrumente einsetzen, werden wir bereits in eine verträumte Stimmung getragen. Der Gesang wirkt dabei recht dünn und breitflächig, die Stimmen klingen eher wie ein Background-Chor denn als leitende Figuren. Ja, sehr zart ist der stimmliche Ausdruck durchgehend und das bestimmt letztlich auch die Atmosphäre, die oft recht zerbrechlich und träumerisch dahinschwebt. Mitunter wirkt die Musik nicht greifbar, wie in einem Rohzustand.
Dennoch verstehen es die vier Beteiligten, eine Atmosphäre von Entrücktheit, Schönheit und dem gewissen Hang zum Verspielten zu einem eigenständigen Sound zu entwickeln. Man kann sich insofern durchaus fallen lassen in diese watteweiche, Stimmung, in der man sich auch wohlfühlen kann, Pop mit Folk-Attitüde, im Bereich des Independent angesiedelt, denn Harmonik und Melodik sind nicht darauf gezielt, in gängige Charts vorzustoßen. Dazu sind Melancholie und Schwermut wohl zu stark integriert. Allerdings gibt es auch zugänglicher Melodien, wie etwa in “Circles“.
Wolfgang Giese
| Trackliste |
1 Self Care
2 Supernatural Sadness
3 Just Do It
4 Canterbury Girls
5 Bruises
6 Pachinko Song
7 Circles
8 Can’t Help The Way I Feel
9 Analog Love
10 Go
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| Besetzung |
Lily Jurkiewicz
Madeleine Jurkiewicz
Daniel Tashian
Ian Fitchuk
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