Dominic Egli’s Plurism
Azania In Mind
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Erst war es “Fufu Tryout” und zuletzt hieß es 2017 “More Fufu!”, und nun haben der Schweizer Jazzschlagzeuger Dominic Egli und seine Band Plurism mit dem Album Azania In Mind nachgelegt. Thematisch soll sich die Platte mit Afrika beschäftigen, der Begriff “Azania“ stammt aus der Freiheitsbewegung Südafrikas, man versuchte wohl das Land so umzubenennen – “Land Of The Blacks“. Unterstützung aus jenem Kontinent erhält Egli dabei von der ausdrucksstarken südafrikanischen Sängerin Siya Makuzeni und dem Trompeter Feya Faku, der bereits auf der vorherigen Veröffentlichung präsent war.
So ist eine multikulturelle Mischung gelungen mit viel Jazz und viel Afrika. Der erste Song erinnert mich ein wenig auch an die Musik der südafrikanischen Townships, es ist eine beschwingte Melodie, von federndem Rhythmus unterlegt. Siya Makuzeni setzt ihre expressive Stimme dann auf dem zweiten Song ein, wortlose Stimmakrobatik, dem Scat sehr nahe, mitunter auch am Kehlkopfgesang. Fast schon hektisch formuliert sie, als wäre sie ständig getrieben, und treibt dabei ihr buntes Spiel mit den Blasinstrumenten. Meditativer geht es dann mit “Begena Meditation“ zu, ein fein fließendes Stück mit sehnsüchtig klingender Ausprägung, sehr einfühlsam im Zusammenspiel zwischen Saxofon und Trompete geprägt, hier spüre ich die spirituelle Ausrichtung, wie sie John Coltrane später ausführlich auslebte.
Mit den Sängerinnen Houry Dora Apartian-Friedli und Lisette Spinnler zusammen tritt Siya Makuzeni noch einmal bei den Tracks vier und fünf auf die Bühne. Die übrigen Songs sind vordergründig und in der Basis eher dem Jazz zuzuordnen, afrikanische Elemente beleben die Stimmung dazu. Letztlich ist es der Band gelungen, Jazz und Afrika näher zu bringen, sehr im Geiste von Abdullah Ibrahim aka Dollar Brand. Hierbei setzen die Musiker auf die Pflege der Tradition einerseits und die moderne Gestaltung andererseits, dabei ist der Trompeter Faku ein wesentlicher Stützpfeiler, und Egli versteht es, mit seinem sehr ideenreichen Schlagzeugspiel ein sehr bedeutendes gestalterisches Element einzubringen, dabei agiert er sehr behutsam und einfühlsam. Letztlich ist es der ganzen Band gelungen, im Sinne der Kompositionen des Bandleaders ein dichtes Geflecht zu schaffen, dass sehr hochwertig und unterhaltend ist.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Ewé Lulama (for Bra Lulama)
2 Assiko
3 Begena Meditation
4 An African Elegy
5 For The Ones Left (for the Herero and the Nama)
6 The N'Nonmiton Of Dahomey
7 Lettre à Fatou Diome
8 Crossing The Sahara
9 Ulale Kakuhle
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Besetzung |
Feya Faku (trumpet, flugelhorn)
Ganesh Geymeier (tenor saxophone)
Rafaele Bossard (double bass)
Dominic Egli (drums, kalimba)
Siya Makuzeni (vocals - #2, 4, 5)
Houry Dora Apartian-Friedli (vocals - #4, 5)
Lisette Spinnler (vocals - #4, 5)
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