Saxon

Saxon


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 30.03.2018 (1979)

(Trigon / BMG)

Gesamtspielzeit: 79:06

Internet:

http://www.saxon747.com



Saxon Re-Issues 2018 - Folge 1: Saxon



BMG pflegen ihren Back-Katalog und bringen die ersten drei Alben der NWobHM-Legende Saxon neu an den Start – darunter die beiden einzigen Alben der Band, die jemals Gold-Status erreicht haben. Die werden in der Mai- und Juni-Ausgabe besprochen. Jetzt erst mal das Debüt von 1979.

Ich gehe ohne jeden Nostalgie-Bonus an diese Scheiben heran. Denn diese ersten drei Saxon-Album sind „damals“ völlig an mir vorbei gegangen. Das erste Mal Notiz von der Band genommen – und das sehr positiv – habe ich durch die Single-Auskopplung „Princess of the Night“ vom vierten Album Denim and Leather, was aber zu keiner intensiveren Begegnung mit Saxon geführt hat. Mein zweites Album war 2004 Lionheart - zuvor hatte ich mir irgendwann mal eine MC von Rock the Nations zugelegt, die mir aber wenig gegeben hat und daher auch nur selten gespielt wurde.

Saxon beginnt miz einem ungewöhnlichen Einstieg. Die meisten Bands, insbesondere der härteren Gangart, zeigen erst einmal, wo der Hammer hängt, bevor sie im weiteren Verlauf eines Albums auch ihre verletzliche Seite offen legen. Saxon dagegen lassen es im Opener sehr ruhig angehen und riffen erst mit „Big Teaser“ so richtig los. Der Vierminüter kommt sehr ursprünglich mit einem rauen ungehobelten Sound daher, der klasse zu dem lebensfrohen leicht punkigen Ansatz passt.

Mit „Judgement Day“ befindet sich bereits auf dem Debüt eine echtes Epos, das zwar sehr kraftvoll ist, sich aber eher ruhig gibt, so dass es den Hörer nicht gleich beim ersten Durchlauf anspringt, dafür aber reichlich Potenzial zum Wachsen hat. So begründet „Judgement Day“ eine Saxon-Tradition, die in der Zukunft Klassiker wie z.B. „747 (Strangers in the Night)“ hervorbringen sollte. Es ist auf dieser Edition des Debüts im Bonus-Teil bereits vertreten.

Mit dem treibenden „Stallions in the Night“ besitzt aber auch das Debüt seinen eigenen Klassiker. Dessen Bedeutung spiegelt sich in der Tatsache, dass es auf dieser CD insgesamt in vier Versionen zu hören ist.

Ganz zum Ende geht Saxon mit dem kraftvoll melodiösen Filler „Militia Guard“ etwas die Puste aus. Zuvor gibt es aber noch zwei blinkende Juwelen. Die packende Headbanger Nummer „Backs to the Wall“ und den Power Boogie „Still fit to boogie“.

Die 2018er Reissues kommen im stabilen Cardboard-Cover mit gebundenem Booklet und eingeklebter CD-Tasche. Das Booklet ist mit Fotos und alten Konzertplakaten reich bebildert. Auch die Lyrics sind abgedruckt. Das ist grundsätzlich unterstützungswürdig. Angesichts der extrem kurzen Liner Notes wäre hier eine andere Gewichtung aber durchaus wünschenswert gewesen. Erfreulicherweise hat man sich nicht dazu hinreißen lassen, den Sound zu glätten und auf up to date zu trimmen.

Die ursprüngliche CD wurde massiv mit Bonus-Material aufgestockt. Fünf Stücke sind Demos, die noch unter dem Namen Son of a Bitch eingespielt wurden. Sechs Titel stammen aus der Tommy Vance‘s Friday Rock Show, einer BBC Session, die am 15. Februar 1980 ausgestrahlt worden ist. Zum Schluss gibt es noch drei Titel, die am 16. August 198 bei dem Monsters of Rock Festival in Castle Donington mitgeschnitten wurden.

Im Wesentlichen bestehen die Bonus-Tracks aus Stücken von dem Album. Lediglich die BBC Sessions greifen in zwei Fällen bereits auf Stücke des Nachfolge-Albums Wheels of Steel voraus.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1 Rainbow Theme (3:06)
2 Frozen Rainbow (2:28)
3 Big Teaser (3:55)
4 Judgement Day (5:29)
5 Stallions of the Highway (2:52)
6 Backs to the Wall (3:11)
7 Still fit to boogie (2:54)
8 Militia Guard (4:53)

Son of a Bitch Demos (1978)
9 Big Teaser (3:50)
10 Stallions of the Highway (3:04)
11 Backs to the Wall (3:11)
12 Rainbow Theme (4:38)
13 Frozen Rainbow (2:33)

BBC Session (1980)
14 Backs to the Wall (3:17)
15 Stallions of the Highway (2:47)
16 Motorcycle Man (3:48)
17 Still fit to boogie (2:45)
18 747 (Strangers in the Night) (5:02)
19 Judgement Day (5:39)

Live at Monsters of Rock (1980)
20 Still fit to boogie (2:38)
21 Backs to the Wall (3:25)
22 Stallions of the Highway (3:41)
Besetzung

Peter “Biff” Byford (Lead Voc)
Paul Quinn (Git)
Graham Oliver (Git)
Steve Dawson (B)
Peter Gill (Dr)



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