Zoot Money’s Big Roll Band

Big Time Operator


Info
Musikrichtung: R & B

VÖ: 19.01.2018 ('64-'68)

Repertoire Records (Columbia)

Gesamtspielzeit: 296:36

Internet:

http://zootmoney.org/
https://www.repertoirerecords.com/
http://www.brooke-lynn-promotion.de/


Zoot Money, oder genauer, George Bruno "Zoot" Money, wurde am 17.Juli 1942 in Bournemouth, UK, geboren. Inspiriert von so unterschiedlichen Pianisten wie Ray Charles und Jerry Lee Lewis wandte er sein Augenmerk auf das Spiel auf der Hammond-Orgel. Zusammen mit der Big Roll Band war er einer der wichtigen Exponaten der britischen R&B-Szene der Sechziger. Darüber hinaus spielte er seinerzeit auch mit vielen wichtigen Acts der englischen Musikszene zusammen. Seine Art, den Rhythm & Blues zu präsentieren, war mit einer dicken Prise Blues gewürzt. In seiner Band waren stets hochkarätige Musiker, allen voran ein gewisser Andy Summers, den man viel später zusammen mit Sting in der Band The Police wiedertreffen sollte. Auch der Drummer, Colin Allen, sollte später noch einmal in der Band von John Mayall auftauchen.

Mit dieser auf 2000 Exemplare limitierten 4-CD-Box hält man etwas ganz Besonderes in Händen, ist sie doch signiert von Zoot Money, und das CD-Set im Buch-Format enthält 54 Seiten, mit Fotos aus dem legendären Jeremy Spencer-Archiv. Dazu gibt es ein von Chris Welch geschriebenes Essay und ein Vorwort von Zoot Money und Andy Summers. Gemastert wurden die Tracks von Jon Astley und Eroc und angesichts des Alters der Aufnahmen haben sie sehr gute Arbeit geleistet. CD 1 enthält die LP “Live At Klook‘s Kleek” + Singles aus 1965, CD 2 = “Live At The Flamingo” + 1966 Singles, CD 3 = “Live At The BBC” + 1964 In The Studio und CD 4 “It Should‘ve Been Me” + 1966-68 In The Studio.

Will man sich mit der britischen R&B-Szene der frühen Sechziger beschäftigen, stößt man unweigerlich auf Namen wie Alexis Korner, Duffy Power, John Mayall oder Graham Bond. Doch wo bleibt da Zoot Money? Denn mit seiner Big Roll Band war er schließlich nicht unmaßgeblich an der Entwicklung der frühen Jahre beteiligt. Und so beweisen das auch diese Aufnahmen zwischen 1964 und 1968 eindringlich. Auch die Vorbilder, schließlich hatte jeder der oben genannten unterschiedliche, liegen bei Zoot auch auf der Hand. Wahrscheinlich waren das Ray Charles und James Brown, aber mutmaßlich überhaupt die ganze US-amerikanische Soul-Szene jener Tage.

Die Gegenüberstellung von Live-und Studio-Aufnahmen auf dieser Box ist recht interessant, denn einerseits sind die Livemitschnitte nicht in der Technik so perfekt, dafür strahlen sie jedoch eine Menge Feuer und Enthusiasmus aus, die Musiker sind voll in ihrem Element und die Musik treibt energisch voran. Man spürt förmlich die gute Stimmung in den Clubs und die Leidenschaft, mit der man den amerikanischen Vorbildern einerseits nacheifern will und andererseits auf der Suche nach einem eigenen Profil ist. Und da stand Zoot Money’s Big Roll Band an der Seite der eher bekannten Protagonisten jener Szene jener Tage.

Sehr zu begrüßen ist es, dass die Studio-Singles aus 1965 und 1966 und weitere Studioaufnahmen hinzugepackt wurden, kann man so die musikalische Entwicklung der Band sehr gut nachvollziehen. Insofern kann man die Aufnahmen zur LP “It Should‘ve Been Me“ schließlich als jene ansehen, die musikalisch am weitesten ausgeprägt waren. Weiterhin sind die Aufnahmen, die für die BBC eingespielt wurden, ein feiner Bonus. So liegt mit dieser limitierten Veröffentlichung ein kleines Schatzkästlein vor, mit sehr vielen informativen Angaben im Booklet vervollkommnet.

Einen Wermutstropfen habe ich aber zu beklagen, denn die Unterbringung der vier CDs in der Box mittels der unpraktischen Clips, in der jeweils zwei CDs übereinander irgendwie befestigt werden müssen, hätte sicher besser gelöst werden können, doch ist das letztlich Klagen auf hohem Niveau.



Wolfgang Giese



Trackliste
CD 1 = Live At Klook‘s Kleek + 1965 Singles = (68:02):

1 Chauffeur
2 The One And Only Man
3 I‘ve Been Trying
4 Florence Of Arabia
5 Let The Good Times Roll
6 James Brown Medley: I‘ll Go Crazy / Papa‘s Got A Brand New Bag /Out Of Sight / I Feel Good
7 Mashed Potatoes U.S.A.
8 Nothing Can Change This Love
9 Barefootin'
Bonus Tracks – 1965 Studio Singles
10 Good
11 Bring It On Home To Me
12 Please Stay
13 You Know You‘ll Cry
14 Something Is Worring Me
15 Stubborn Kind Of Fellow
16 The Many Faces Of Love

CD 2 = Live At The Flamingo + 1966 Singles = (76:32):

1 I Got You (I Feel Good)
2 Smack Dab In The Middle
3 Boot-Leg
4 Train Train
5 Ain‘t That Peculiar
6 People Gonna Talk
7 It Should‘ve Been Me
8 Hallelujah I Love Her So
9 Self-Discipline
10 Rock Me Baby
11 Stormy Monday Blues
12 Oh Mom (Teach Me How To Uncle Willie)
13 When I Meet My Baby
14 Blues March
15 You Don‘t Know Like I Know
16 Big Time Operator
17 Hide Nor Hair
18 Haunted House
19 La La La La La / The ‚In‘ Crowd
Bonus Tracks – 1966 Studio Singles
20 Let‘s Run For Cover
21 Self-Discipline
22 Big Time Operator
23 Zoot‘s Sermon

CD 3 = Live At The BBC + 1964 In The Studio = (73:00):

1 Cool Jerk
2 Interview
3 Big Time Operator
4 Barefootin‘
5 BBC Announcement
6 I Can‘t Turn You Loose
7 Interview
8 Chauffeur
9 Picture Me Gone
10 Interview
11 Star Of The Show
12 Let The Good Times Roll
13 Interview
14 Something‘s Worrying Me
15 Ain‘t That Love
16 You Don‘t Know Like I Know
17 Interview
18 Let‘s Run For Cover
19 People Gonna Talk
20 Think
21 The Morning After
22 It‘s Been Such A Long Way Home
23 You Can‘t Sit Down
24 What Cha Gonna Do?
Bonus Tracks – 1964 In The Studio
25 The Uncle Willie
26 Zoot‘s Suit(e)
27 Gin House
28 Rockin‘ Chair
29 Get On The Right Track Baby
30 Walking The Dog

CD 4 = It Should‘ve Been Me + 1966-68 In The Studio = (79:10):

1 I‘ll Go Crazy
2 Jump Back
3 Along Came John
4 Back Door Blues
5 It Should‘ve Been Me
6 Sweet Little Rock And Roller
7 My Wife Can‘t Cook
8 Rags And Old Iron
9 The Cat
10 Feelin‘ Sad
11 Bright Lights, Big City
12 Fina
Bonus Tracks – 1966/67/68 In The Studio
13 The Star Of The Show
14 The Mound Moves
15 It Should‘ve Been Me (EP Version)
16 Nick Knack
17 I Really Learnt How To Cry
18 Stop The Wedding
19 Just A Passing Phase
20 What Cha Gonna Do ‘Bout It
21 Coffee Song
Besetzung

Zoot Money (vocals, all keyboards, organ)
Andy Somers aka Summers (guitars)
Paul Williams (bass, vocals)
Colin Allen (drums)
Nick Newall (saxophone, flute)
Johnny Almond (saxophone)
Clive Burroughs (saxophone)



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