The Dead Daisies
Burn It Down
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Das letzte Studioalbum Make Some Noise wurde 2016 gerade erst veröffentlicht, da flattert mit Burn It Down bereits der nächste Silberling ins Haus. Vom Layout her ist das Album ziemlich nah an den Vorgängern gebaut. Der Totenkopf gehört zum Markenzeichen der Dead Daisies, auch bei diesem Album fällt dieser zuerst ins Auge. Das Album wurde von Marti Frederiksen produziert, der unter anderem bereits mit Ozzy Osbourne und vor allem Aerosmith erfolgreich zusammengearbeitet hat. Klanglich ist die Scheibe stark produziert, die Musik quillt beinahe brachial aus den Boxen heraus.
Die Keyboard-Einflüsse sind völlig verschwunden, es regieren die beiden Gitarren von Doug Aldrich und David Lowy. Die beiden machen ihre Sache jedoch ausgezeichnet und lassen die Seiten entsprechend röhren. Sie werfen sich die Bälle zu, dass es nur so pfeift! Mit „Resurrected“ drückt das Quintett ordentlich aufs Tempo. Wenn man diesen Song und das anschließende „Rise Up“ beim Autofahren anhört, dürfte einem eine Geschwindigkeitsüberschreitung so gut wie sicher sein.
Kompositorisch liegt hier ein Gemeinschaftswerk vor. Sämtliche Musiker, bis auf Neuzugang Deen Castronovo (ex-Journey), waren am Songwriting beteiligt – sowas gibt es heutzutage auch nicht mehr allzu oft. John Corabis Stimme sägt sich förmlich durch die Songs und erinnert mich häufig an einen etwas überdrehten und erdigen David Lee Roth zu seinen besten Zeiten. Unterstützt wird er dabei von einem hervorragenden Backing-Chor, bestehend aus Marco Mendoza (bass) und eben Deen Castronovo (drums), der bei Journey auch live Großtaten wie „Mother, Father“ äußerst kompetent übernommen hat. Die beiden bilden auch ein Klasse-Rhythmusgespann und bollern, was das Zeug hält. Insgesamt kann man der Band ein verdammt hohes Energie-Level bescheinigen, das förmlich nach einer Live-Umsetzung schreit.
„Judgement Day“ beginnt mit einem soften Akustik-Intro und entwickelt sich dann zu einem trockenen Stampfer. Klasse-Song! Mit „Bitch“ von den Rolling Stones haben sie einen richtigen Brecher noch ein bisschen härter vertont, der Song verfehlt seine Wirkung nicht. Unbedingt auch mal das Original testen! „Set Me Free“ ist eine wunderschöne Ballade, die für den einen oder anderen Rocksender geradezu gemacht scheint. Bitte mal ab damit ins Programm! Die Texte sind interessant und teilweise sehr ironisch – als Tipp vielleicht mal „Can’t Take It With You“ reinziehen. Die lässige Rock'n'Roll-Nummer „Leave Me Alone“ und das Beatles-Cover „Revolution“ beenden ein kurzweiliges, interessantes Album. Die großen Hits bzw. Melodien findet man hier nicht auf Anhieb, das Album braucht vermutlich einige Durchläufe. Aber dann sitzt die Sache auch!
Enthalten sind hier zwei Booklets. Das erste enthält zahlreiche Fotos der Band mit ihren Fans, auf der Rückseite sind Widmungen ihrer Fans auf der jeweiligen Landessprache enthalten. Es zeigt sehr eindrucksvoll die große Verbundenheit der Band zu ihren Fans, die ihnen sichtlich viel bedeuten. Das zweite enthält leider nur die Texte von vier Stücken, der Rest ist schlichtweg nicht dabei. Leute, habt ihr das vergessen?
Das Album platzt fast vor Energie und Spielfreude, hier ist einiges los! Die Songs wachsen mit jedem Durchlauf und die Musiker, die sich hier austoben, sind einige der ganz großen ihres Fachs. Wer auf die Vorgänger-Alben steht und Classic Rock bzw. Hardrock mit teilweise recht rotzigen Anteilen gerne hört, ist hier richtig gut aufgehoben.
Live klingt das Material sicher sehr gut, hier die Konzertdaten:
18.4.18 Hamburg – Markthalle
25.4.18 Osnabrück – Rosenhof
26.4.18 München – Backstage
29.4.18 A - Wien – Simm City
3.5.18 Berlin – Kesselhaus
4.5.18 Wiesbaden – Schlachthof
5.5.18 Köln – Live Music Hall
8.5.18 CH - Pratteln – Z7
Stefan Graßl
Trackliste |
1 | Resurrected |
2 |
Rise Up |
3 |
Burn It Down |
4 |
Judgement Day |
5 |
What Goes Around |
6 |
Bitch |
7 |
Set Me Free |
8 |
Dead And Gone |
9 |
Can’t Take It With You |
10 |
Leave Me Alone |
11 |
Revolution |
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Besetzung |
John Corabi: lead vocals
Doug Aldrich: guitars
David Lowy: guitars
Marco Mendoza: bass, backing vocals
Deen Castronovo: drums, backing vocals
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