AC/DC

Highway to Hell


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 27.07.1979

(Atlantic / Warner)

Gesamtspielzeit: 41:33


Was soll, bzw. kann man zu diesem Album im Jahre 2017 noch sagen? Es als Klassiker zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahrzehnts. Es ist eine Ikone, ein Kulturgut allererster Güte. Es steht in einer Reihe mit Bildern wie der „Mona Lisa“ und „Dem Mann mit dem Goldhelm“, mit Filmen wie „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ und „Der Name der Rose“, mit Büchern wie „Faust“ und „Schuld und Sühne“. Mit anderen Worten es ist nicht nur ein erstklassiges Album, sondern auch eins, das seinen Weg aus einer bestimmten Szene heraus gefunden hat und zum Allgemeingut geworden ist – und das weltweit. Es dürfte nur wenige Alben geben, die den Bekanntheitsgrad von Highway to Hell haben.

Und hört man sich Highway to Hell heute an, hat es nicht ein Gramm an Gewicht verloren. Der Titelsong kommt trocken aus den Boxen, nach heutigen Hörvorstellungen völlig unterproduziert. Aber man merkt sofort: Genau das ist 100%ig richtig. Der Gesang kommt lässig abgefuckt mit unglaublich cooler Stimme. Das Gitarrensolo kommt regelrecht langsam, macht aber ungeheuer Dampf. Es ist überhaupt erstaunlich mit wie wenig man so viel Power erzeugen kann – und das gilt für die ganze Scheibe. Da kann man all die hochproduzierten Power Metal Scheiben der letzten 25 Jahre in die Tonne treten, wenn man sie daneben hält.

Drei Singles hat das Album abgeworfen – nicht sonderlich erfolgreich. Aber das ist typisch für AC/DC. Es ist kaum zu glauben, aber die Band hat nie einen Nummer 1 Hit gehabt. Auch Top 10 Hits sind rar gesät. Der Wikipedia Artikel zur AC/DC-Discografie kennt neben acht Top 10 Singles im heimatlichen Australien (davon vier von den ersten beiden Alben, die bei Veröffentlichung weltweit kaum beachtet wurden) nur eine Nummer 5 in der Schweiz („Big Gun“ vom Soundtrack zu Last Action Hero) und eine Nummer 4 in Großbritannien („Highway to Hell“).

Bei den Fans sind „Highway to Hell“, „Touch too much” und „Girls got Rhythm” aber dennoch unsterblich - und zumindest in einer bestimmten Generation kennt diese Stücke fast jeder. Diese drei Klassiker würden reichen auch das dazugehörige Album zum Klassiker zu machen. Damit gibt sich Highway to Hell aber nicht zufrieden. Ob man „If you want Blood (you’ve got it)“, den „nachgeholten Titelsong” zum ersten Live-Album, das packende „Beatin‘ around the Bush“ oder das finale „Night Prowler“ nimmt, hier ist jedes Stück ein Volltreffer. Lediglich das unauffällige „Love hungry Man“ fällt etwas ab.

Um das Album gerecht zu bewerten, müsste man unsere Punkteskala wahrscheinlich bis 50 erweitern. Und da ich das Album im Rahmen meiner monatlichen Kolumne besprechen, fällt nicht einmal die magere Ausstattung negativ auf. (Ein aktueller Re-Release müsste schon eine entsprechende Ausstattung mitbringen, um die Höchstnote abzugreifen.)

Muss ich noch erwähnen, dass dieses Album in JEDE Sammlung gehört, die sich nicht radikal auf ein Genre konzentriert.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Highway to Hell 3:26
2 Girls got Rhythm 3:23
3 Walk all over you 5:08
4 Touch too much 4:24
5 Beating around the Bush 3:55
6 Shot down in Flames 3:21
7 Get it hot 2:24
8 If you want Blood (you've got it) 4:32
9 Love hungry Man 4:14
10 Night Prowler 6:13
Besetzung

Angus Young (Git)
Malcolm Young (Git)
Bon Scott (Voc)
Phill Rudd (Dr)
Cliff Williams (B)



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