Henrik Freischlager Trio
Openness
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Erschöpft und ein Stück weit ausgebrannt zog sich Henrik Freischlader eine Zeitlang zurück, um mental aufzutanken und sich neu inspirieren zu lassen. Kein Wunder, denn in Sachen Arbeitstempo stand er einem Joe Bonamassa kaum hinterher. Irgendwie ist der Mann auch in musikalischer Hinsicht das deutsche Pendant zum amerikanischen Bluesrock-Superstar. Durch seine Spielweise und sein Auftreten präsentiert er eine junge Garde von Bluesmusikern, welche den alten Sound frisch und voller Elan spielt.
Jetzt ist Freischlader zurück. Mit Schlagzeuger Carl-Michael Grabinger und Bassist Alex Gruber als klassisches Trio. Und Openness zeigt eine hungrige, selbstbewusste Band, die ihr Können hemmungslos präsentiert. Musikalisch hat sich kaum etwas verändert. Freischlader spielt nach wie vor herrlich geschmeidigen Bluesrock, bei dem die großen Vorbilder wie Vaughan, Hendrix, Winter oder Moore durchblitzen. Trotzdem scheint die Pause dem Mann gut getan zu haben. Oder liegt es nur an der neuen Bandbesetzung?
Openness klingt nämlich frisch und frei und startet mit dem funkigen Titeltrack furios durch. Ein knackiger, schmissiger Song, bei dem auch wieder Freischladers mehrstimmige Background-Vocals mit am Start sind. Das Kontrastprogramm folgt mit „Early Morning Blues“ gleich auf dem Fuße. Lässiger, unverzerrter Oldschool-Sound mit einer flirrenden Lead-Gitarre in bester B.B.-King-Manier. Sehr smooth, sehr cool. Dabei präsentiert sich der Mann nicht nur als feiner Gitarrist, sondern zeigt auch welch emotionaler, toller Sänger er ist.
Und so variiert das Trio immer wieder sein Schema. Mal modern und riffbasiert („Business Straight“), schmutzig und unter Dampf stehend („High Expectations“), dann wieder ruhig und melancholisch („Never Really Left You“) oder auch regelrecht sehnsuchtsvoll, wie bei der Ballade „Senses“. Es bleibt stets spannend, was auch am feinen Zusammenspiel der drei Herren liegt, die hier ihre ganze Erfahrung ausspielen. Man höre nur mal das an sich gemütliche, allerdings mit viel Bock auf Aufbruch eingespielte „Today I’m Gonna Change“ oder das bissige, fast wütende „Techno“.
Die Pause und das neue Bandgefüge scheinen Freischlader gut getan zu haben. Denn Openness ist ein ziemlich feines Album einer feinen Band geworden. Ein recht persönliches noch dazu, wie die Texte vermuten lassen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Openness | 4:26 |
2 |
Early Morning Blues | 5:19 |
3 |
Lord Have Mercy | 4:14 |
4 |
Business Straight | 6:16 |
5 |
Master Plan | 6:28 |
6 |
Never Really Left You | 5:45 |
7 |
Nobody Else To Blame | 5:18 |
8 |
Senses | 6:25 |
9 |
Techno | 5:06 |
10 |
Today I'm Gonna Change | 6:31 |
11 |
High Expectations | 7:18 |
12 |
His Love | 3:41 |
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Besetzung |
Henrik Freischlader (Gitarre, Gesang)
Carl-Michael Grabinger (Schlagzeug)
Alex Gruber (Bass)
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