Scott Hamilton & Karin Krog
The Best Things In Life
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Ja, hier sind mehrere Generationen unter einem musikalischen Dach!
Allen voran die Grand Dame des norwegischen Jazz, Karin Krog, die bald ihren 78.Geburtstag feiern wird, dann der 1954 geborene amerikanische Saxofonist Scott Hamilton, der Pianist Jan Lundgren, der Bassist Hans Backenroth (beide *1966) und der Schlagzeuger Kristian Leth, Jahrgang 1980.
Karin Krog galt bereits in den Sechzigern als eine eigenständige Stimme im europäischen Jazz, sie arbeitete seinerzeit auch mit Jan Garbarek zusammen. Für eine Weile galt sie auch als eine Vorreiterin im freien und experimentellen Jazz jener Tage. Als Sängerin tätig war sie zuvor bereits seit Mitte der fünfziger Jahre. Erste Tonaufnahmen gab es 1963 auf einer Kompilation, “Metropol Jazz“. Ein Jahr später folgte dann das erste volle Soloalbum, “By Myself“.
Und so folgten ständig Veröffentlichungen unterschiedlicher Natur, nun diese Zusammenarbeit mit Scott Hamilton. Mittlerweile gilt er als einer der führenden Saxofonisten des Mainstreams, und ganz besonders hat er sich als Meister der Balladen etabliert. Davon legt er auch auf dieser Platte Zeugnis ab. So ist sein Stil von den beiden Kollegen Ben Webster und Don Byas beeinflusst, sowie orientiert er sich an den klassischen Saxofonisten der Fünfziger.
Als klassisch, die Musik betreffend, kann man auch das Ergebnis dieser Sessions vom Juli 2015 bezeichnen. In Aarø in Dänemark eingespielt, werden mehr oder weniger bekannte Songs des Great American Songbooks auf sehr professionelle und niveauvolle Art und Weise sehr leicht und locker dargeboten. Zu den einzelnen Songs gibt es von Karin Krog kurze Anmerkungen im Booklet.
Trotz ihres Alters spürt man davon im gesanglichen Ausdruck der Künstlerin davon gar nichts, jugendlich und gleichzeitig ausgereift, sicher in der Intonation und mit viel Gefühl meistert sie die Songs. Die Band swingt oder begleitet ganz langsam und einfühlsam und der Charakter der einzelnen Stücke wird so besonders gut betont. Die Balladen gehen emotional ganz tief und die Swinger bringen ein fröhliches Ambiente ins Spiel. Sehr einfühlsam ist auch das Vokal/Piano-Duo "How Am I To Know" gelungen.
Letztlich ist eine rundum erstklassige Platte entstanden, die Musik bietet, die professionell und locker aus dem Handgelenk perlt, völlig unverkrampft, ganz und gar nicht akademisch und steril wirkend.
Solcher Jazz ist in Europa mittlerweile recht selten geworden und so freue ich mich, dass ein weiteres Exemplar solcher Musik vorliegt.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 The Best Things In Life Are Free [Desylva/Brown/Henderson](3:18)
2 I Must Have That Man [McHugh/Fields](5:20)
3 Will You Still Be Mine? [Dennis](8:09)
4 How Am I To Know? [King/Parker](3:02)
5 Don’t Get Scared [Getz/Gullin/Hendricks](4:53)
6 Ain’t Nobody’s Business [Grainger/Robbins] (4:47)
7 We’ll Be Together Again [Fischer/Laine](5:31)
8 Sometimes I’m Happy [Youmans/Caesar/Krog](5:05)
9 What A Little Moonlight Can Do [Woods](4:31)
10 Shake It, But Don’t Break It! [Garner](6:59)
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Besetzung |
Karin Krog (vocals)
Scott Hamilton (tenor saxophone)
Jan Lundgren (piano)
Hans Backenroth (bass)
Kristian Leth (drums)
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