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Desert Mountain Tribe
Either that or the moon
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Psychedelische Rockmusik ist ja gerade recht „en vogue“. Zumindest wird man als Rezensent durchaus überschwemmt von „drogenvernebelter Weltraummusik“.
Wie erfrischend, dass Desert Mountain Tribe einen etwas anderen Ansatz wählten. Das deutsche, nach London emigrierte Brüderpaar Philipp (Bass) und Felix Jahn (Schlagzeug) sowie Sänger und Bassist Jonty Balls kombinieren alte Spacerock-Tugenden von Hawkwind mit Garagenrock-mäßiger Bodenständigkeit, störrische Hinterhofsounds mit viel Getöse á la alter Trail of Dead mit Shoegaze-artigen Atmosphäre-Einschüben.
Der Rockfaktor ist trotz der tendenziellen Abgehobenheit ziemlich groß. Der Gesang klingt lässig, die Rhythmusgruppe groovt, während die Musik sich wie nebenbei in andere Sphären erhebt. Irgendwie lässig, aber auch hypnotisch. Desert Mountain Tribe gefallen mit ihrer Spritzigkeit.
Hier etwas Hypno-Sound mit lakonischem Gesang á la Ian Curtis („Midnight Sky“), dort etwas knackiges Britrock-Feeling („Runaway“), Hymnenhaftigkeit („Enos in space“) oder ein Hauch von Dreampop („OC Dream“). Eigentlich wird man als Hörer bereits mit dem coolen Spacerocker „Feel the light“ - dem ersten Titel der Platte - gefangen genommen. Was das Trio anpackt, das sitzt. Hier greift ein Rädchen in das andere, selbst wenn Balls seine Gitarre euphorisch kreisen lässt. Da bleiben selbst die längeren Stücke trotz ihrer dezenten Versponnenheit stets eingängig und antreibend.
Ein einstündiger, angenehmer Trip, den man so vielleicht nicht erwartet hätte. Either that or the moon ist ein durchaus überraschendes Debütalbum!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Feel the light | 7:25 |
2 |
Take a ride | 3:25 |
3 |
Midnight Sky | 5:05 |
4 |
Heaven and Hell | 5:51 |
5 |
Runway | 4:01 |
6 |
Enos in space | 3:54 |
7 |
Way down | 4:50 |
8 |
OC dream | 4:32 |
9 |
Interstellar | 9:02 |
10 |
Coming down | 4:57 |
11 |
Leave it behind | 7:26 |
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Besetzung |
Jonty Balls (Gitarre, Gesang)
Philipp Jahn (Bass)
Felix Jahn (Schlagzeug)
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