Black Shape Of Nexus
Carrier
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Negative Black, das letzte reguläre Album von Black Shape of Nexus ist auch noch nach vier Jahren noch ein dunkler und alles verzehrender Moloch, dessen Anziehungskraft man nicht so einfach entziehen kann. Absolut abstoßend und faszinierend zugleich.
Da sind die Erwartungen an einen Nachfolger natürlich groß. Der erste Höreindruck? Hm, irgendwie ist Carrier ein wenig anders geworden. B.SON wagen sich weiter hinaus, variieren ihren selbst gewählten, an sich enggesteckten Klangkosmos ein Stück. Dabei geht es im bekannten Format los. „I can’t play it“ ist äußerst düsterer, nihilistischer Doom, seeeeeeehr tief und heavy mit dem brummigen Un-Gesang. Doch huch, was ist das, ein lässig jazziger Einschub?
Noch überraschender ist das folgende „Light yourself“. Was als dunkel ambientes Synthie-Stück startet, verwandelt sich plötzlich in eine heavy blastende Hardcore-Attacke. Plötzlich findet man sich also am anderen Spektrum von extremer Musik. Und herrje, auch das funktioniert bei der dieser Band. Ebenso das schon fast heavyrockige mit einem schnarrenden Riff und einem sich ständige wiederholenden Refrain angereicherte „Sachsenheim“. Eine Art Doom-Hit? Vielleicht.
Das täuscht aber leicht hinweg, dass B.SON selbst bei dieser gewissen Lockerheit immer noch eine der schwersten Bands in diesem Land, wenn nicht sogar auf der Welt sind. Die Band kreiert eine Welt aus Schutt, Rost und Düsternis. Eine Welt die einen zu verschlucken droht und nicht mehr so einfach loslässt, voller erdrückender Wucht. Bestes Beispiel auf diesem Album ist „Facepunch Transport Layer“. Eine weitere Überraschung hat die Band ganz am Ende in Petto. „Triumph of Death“ - ein Cover der legendären Hellhammer. Das passt, denn B.SON sind vergleichsweise radikal wie die kurzlebigen Schweizer. Entsprechend roh und massiv geht das Sextett hier zu Werke. Gleichzeitig wird die Nummer auf ein neues Level gehoben.
Carrier macht es einem am Anfang nicht gerade einfach. Doch lässt man sich erst einmal darauf ein, überzeugt auch dieses Werk. Ein Werk auf dem jeder Ton erkämpft und gleichzeitig gefeiert wird.
Mario Karl
Trackliste |
1 | I Can't Play It | 7:41 |
2 |
Lift Yourself | 5:24 |
3 |
Sand Mountain | 7:44 |
4 |
Facepunch Transport Layer | 8:09 |
5 |
Sachsenheim | 8:02 |
6 |
Triumph of Death | 12:05 |
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Besetzung |
Ralf Bernhardt (Guitars, Noise, Engineering)
Gebbo Barome (Guitar, Noise)
Jan Wolf (Keys, Noise)
Stefan Kuhn (Bass, Noise)
Malte Seidel (Vocals, Noise)
Marco Hauser (Drums, Noise)
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