The Spanish Donkey
Raoul
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Raoul ist das erste Album für RareNoiseRecords des Trios The Spanish Donkey, welches mit ihrem Album XYZ für Aufsehen sorgen konnte. Kein Wunder, denn es handelt sich hier um drei renommierte Vertreter ihrer Zunft. Joe Morris an der E-Gitarre, Jamie Saft an den Keyboards und (u.a. Red Hill - Wadada Leo Smith, Jamie Saft, Joe Morris, Balazs Pandi, Jamie Saft, Steve Swallow & Bobby Previte) und Mike Pride am Schlagzeug erzeugen in ihren Improvisationen eine spannende Klangreise in Free Jazz und Microtonal Blues, die dem Hörer viel Stehvermögen abverlangt.
Gleich der Einstieg in das Album, welches gerade einmal 3 Tracks enthält, ist ein 32-minütiger Parforceritt, der vor allem von der brachialen, verzerrten E-Gitarre von Joe Morris von einem Höhepunkt zum nächsten getrieben wird. Doch auch Jamie Saft liefert genügend Beispiele seines Könnens mit wallenden Klängen und elektronischen Spielereien. Und Mike Pride bildet mit seinem fast schon ekstatischen Schlagzeugspiel ein Grundgerüst, das seinesgleichen sucht und den anderen Musikern die volle Freiheit für ihr Spiel gibt. So entsteht ein Sound, der zumeist laut und kakophonisch aus den Lautsprechern quillt und doch ist hier nicht einfach nur Lärm entstanden, sondern ein ganz eigener Klangkosmos, der sich stets wandelt und durch das Entstehen aus dem Moment heraus kaum wiederholbar ist. Im zweiten Track, das über 20-minütige "Behavioral Sink", geht dagegen deutlich ruhiger zu Werk. Das heißt jedoch nicht, dass hier weniger Spannung entsteht. Hier wird deutlich, wie der Begriff Microtonal Blues an Leben gewinnt. Für den Hörer ungewohnte Tonfolgen im mikrotonalen Bereich lassen entstehende Melodien zu einem spannenden Hörerlebnis werden. Den Abschluss bildet das kürzeste Stück der CD. Dabei ist "Dragon Fly Jones" immerhin auch knapp 16 Minuten lang. Hier wabert Jamie Saft mit seinem Echoplex Piano fast schon in psychedelischen Gefilden. So entsteht ein Gegensatz zu den übrigen Stücken, der die enorme Variabilität aller drei Musiker zeigt. Dabei ist vor allem überzeugend, wie gut sie aufeinander eingehen können und sich gegenseitig spontan befruchten können. Hier wird auf allerhöchstem Niveau miteinander musiziert.
Raoul ist sicherlich kein Album für den Durchschnittshörer. Man muss schon eine gewisse Aufgeschlossenheit für diese Art der improvisierten Musik mitbringen, doch dann erlebt man eine absolut einmalige Hörerfahrung die auch nach dem zehnten Hören nicht langweilig und beliebig wird. Empfehlung!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Raoul | 32:12 |
2 |
Behavioral Sink | 22:12 |
3 |
Dragon Fly Jones | 15:49 |
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Besetzung |
Joe Morris: E-Gitarre
Jamie Saft: MiniMoog Synthesizer, Echoplex Piano, Hammond Orgel, Korg Orgel
Mike Pride: Schlagzeug
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