Musik an sich


Reviews
David Bowie

A Reality Tour (Rolling Stone: Live on Stage-Edition)


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 24.02.2012

(Sony Music)

Gesamtspielzeit: 140:00

Internet:

http://www.davidbowie.com
http://www.promo-team.de


In letzter Zeit werden DVDs in einer thematischen Serie in Zusammenarbeit mit Zeitschriften gerne neu heraus gebracht, was einen guten Werbewert besitzt. Das hat sich offenbar auch Sony Music gedacht und startet jetzt mit dem Rolling Stone unter dem großspurigen Banner Live on Stage - Die besten Live-DVDs aller Zeiten eine neue Reihe. Beim ersten Anlauf kommen zwölf Silberscheiben verpackt in einer (etwas billig wirkenden) Blechverpackung und mit salbungsvollen, aber gut zu lesenden Linernotes der Rolling Stone-Redakteure neu in den Handel. Veröffentlicht wurden alle bereits früher - teilweise auch mehrfach. Für den gebotenen Preis von ca. 10 Euro ist das durchaus in Ordnung.

A Reality Tour dokumentiert die bis dato letzte Konzertreise des Pop-Chamäleons David Bowie, nachdem er sich aufgrund gesundheitlicher Problem mehr oder weniger aus dem Musikzirkus zurückgezogen hat. Aufgezeichnet wurde dafür ein Auftritt im Point Theatre zu Dublin vor einem begeisterungsfähigem Publikum im November 2003. Veröffentlicht wurde er bereits 2004 auf DVD und 2010 auch auf Audio-CD. Damals präsentierte sich ein bestens aufgelegter Sänger samt Band, der mit einem rund 140-minütigem, rockigem Programm den Gelegenheitsfan mit den bekanntesten Hits genauso zufrieden stellte, wie den Hardcore-Verehrer, der auf eher wenig gehörte Schmankerl wartete.

Sehr schön wie Bowie dabei mit Ausnahme seiner allzu glatten 80er-Popphase keine seiner Schaffensperioden aussparte und selbst Uraltsongs sehr selbstbewusst und mit sich selbst im Reinen zum Besten gab. Einige Lieder wurden auch dezent umarragniert, so dass ein schöner Konzertfluss entsteht, bei dem Alt und Neu harmonisch nebeneinander stehen. Die Band agiert dabei stets relativ unauffällig und überlässt dem Zeremonienmeister am Mikro das Feld, der die Bühne mit seinem Charisma eh fast alleine auszufüllen scheint.

Die Bildqualität ist auch heute noch gut. Damit das Ganze beim Zusehen interessanter bleibt, wird der leider wieder mal etwas zu hektische Schnitt mit einigen Verfremdungen und Effekten aufgepeppt. Soundfetischisten waren schon damals mit dem Klang nicht ganz zufrieden, was am normalen TV-Gerät allerdings nicht so sehr ins Gewicht fällt. Für den David Bowie-Freunde war die DVD schon damals Pflicht und ist es auch heute noch. Der Auftritt macht durchgehend Spaß, auch wenn er zeitweise kleine Stimmungshänger hat. Eine runde Sache - auch ohne Extras.



Mario Karl



Trackliste
1. Rebel Rebel
2. New Killer Star
3. Reality
4. Fame
5. Cactus
6. Sister Midnight
7. Afraid
8. All The Young Dudes
9. Be My Wife
10. The Loneliest Guy
11. The Man Who Sold The World
12. Fantastic Voyage
13. Hello Spaceboy
14. Sunday
15. Under Pressure
16. Life On Mars?
17. Battle for Britain (The Letter)
18. Ashes To Ashes
19. The Motel
20. Loving The Alien
21. Never Get Old
22. Changes
23. I'm Afraid Of Americans
24. 'Heroes'
25. Bring Me The Disco King
26. Slip Away
27. Heathen (The Rays)
28. Five Years
29. Hang On To Yourself
30. Ziggy Stardust
Besetzung

David Bowie (Lead Vocals, Guitar, Stylophone)
Earl Slick (Guitar)
Gail Ann Dorsey (Bass, Vocals)
Gerry "Spookyghost" Leonard (Guitar)
Sterling Campbell (Drums)
Mike Garson (Keyboards)
Catherine Russell (Keyboards, Backing Vocals, Guitar, Percussion)


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