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Reviews
The Foreshadowing

Oionos


Info
Musikrichtung: Dark/Doom Metal

VÖ: 02.04.2010

(Cyclone Empire)

Gesamtspielzeit: 59:46

Internet:

http://www.theforeshadowing.com
http://www.myspace.com/theforeshadowing


Die Überraschung des Monats ist für mich Oionos, der italienischen Trauerweiden The Foreshadowing. Ihr Debüt Days of nothing war zwar irgendwie ganz nett, aber doch zu durchschnittlich um einen dauerhaften Eindruck zu hinterlassen. Dieses zweite Album klingt wesentlich mitreißender. Und das obwohl die Band im wesentlichen nicht viel anders gemacht hat als vor zweieinhalb Jahren. Noch immer gibt es gotisch angehauchten, sehr doomigen Darkmetal, der vor Melancholie fast überschäumt. Die Gitarren walzen tief dahin und das Keyboard legt im Hintergrund einen dunkelgrauen Schleier darüber, während Sänger Marco Benevento mit klarer und tiefer Stimme seine Texte vorträgt. Dieser ist zwar noch immer kein Ausbund von Leidenschaft, klingt anno 2010 aber wesentlich glaubwürdiger und gefällt wie zum Beispiel bei „Outsiders“ mit seinen süß-melancholischen Gesangslinien.

Auch die Gitarrenfront klingt jetzt zwingender und lässt die Äxte auch mal brachialer mit moderneren Riffs kreisen (z.B. „Lost humanity“). Von allzu penetranten instrumentalen Melodielinien hat man sich größtenteils befreit und das Keyboard musste etwas weiter zurück rücken, was der bedrückenden Atmosphäre gut tut. Und diese ist das größte Plus an Oionos. Nummer für Nummer zieht einen das Album mehr mehr in seine dunkle Welt. Die einzelnen Songs klingen zwar ähnlich, aber die beiden Instrumentalstücke „Soliloquium“ und „Revelation“ lockern das Ganze ein wenig auf. Mit „Survivers sleep“ bekommt man zudem noch eine ruhige Klavierballade.

Wirklich gut klingende Lieder gibt es auf „Oionos“ einige (u.a. „The dawning“, „Chant of windows“, „Hope. She's in the water“), obwohl keine direkten Ohrwürmer ins Gesicht springen. So vernimmt man erstmals beim starken „Fallen rain“ so etwas wie einen Refrain. Etwas ab hebt sich „Russians“, ein Cover des Sting-Klassikers im Doomformat. Geblieben ist dabei die markante Keyboardmelodie, getragen wird es von schweren Doomriffs und es fügt sich überraschend gut in den Rest ein.

Am Ende wirkt Oionos am besten als Gesamtwerk und nicht als Hitsammlung. Melancholiker und Fans von Paradise Lost, Katatonia oder My Dying Bride sollten hier zugreifen. Die großen Vorbilder erreichen The Foreshadowing zwar noch nicht, aber sie haben einen wirklich großen Schritt nach vorne getan.



Mario Karl



Trackliste
11. The Dawning (6:43)
2 2. Outsiders (5:16)
3 3. Oionos (6:08)
4 4. Fallen Reign (5:44)
5 5. Soliloquium (2:29)
6 6. Lost Humanity (6:10)
7 7. Survivors Sleep (4:46)
8 8. Chant Of Widows (7:28)
9 9. Hope. She's In The Water (5:38)
10 10. Russians (5:47)
11 11. Revelation (3:37)
Besetzung

Marco Benevento (Vocals)
Alessandro Pace (Guitar)
Andrea Chiodetti (Guitar)
Francesco Sosto (Keyboards)
Johan Padella (Drums)


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