Ferdy Doernberg
Travelling light
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Ferdy Doernberg ist kein ganz Unbekannter. Seit Jahren sorgt er hinter seinen Keyboards dafür, dass Axel Rudi Pell einen satten Power Metal-Sound im Rücken hat. Und wer ihn noch etwas besser kennt, weiß auch um seine Rolle bei den Prog-Rockern Rough Silk aus dem hannoverschen Umland. Wer dann noch die wuchtige Gestalt des großzügig tätowierten Glatzkopfs vor Augen hat – der erwartet etwas ganz anderes, als so ein Solo-Album, es sei denn er kennt einen der Vorgänger.
Auch wenn es nicht (ganz) stimmt, hat man den Eindruck, Doernberg schaltet seine Tastaturen aus, schnappt sich die Gitarre, verlässt das professionelle Studio, setzt sich irgendwo ans Lagerfeuer und erzählt aus seinem Leben, erfindet kuriose Geschichten und spielt dabei leicht verträumt auf der 6- oder 12-Saitigen. Und wenn man dann diese helle, klare, sehr jugendliche Stimme aus dem Munde des gereiften Rockers hört, passt das unpassend dazu.
Sympathisch war mir Doernberg immer schon. Aber dass der Rand-Hannoveraner sich für sein neues Album mit geschulterter Gitarre in den Schluchten Manhattans ablichten lässt, verschafft ihm bei mir, als in Hannover geborenem New York Fan, noch ein paar Plus-Punkte mehr.
Aber kommen wir zur Musik. Doernberg, von dessen Hauptbands man perfekt produzierte Musik-Edelsteine kennt, reduziert sich auf seinem Album auf das Wesentliche. Americana, Country, Songwriter geben dabei den Weg vor. Seine Stimme ist alles andere als Weltklasse. Manchmal deckt sie nicht ganz. Manchmal ist die Grenze zum reinen Sprechen zum Greifen nah. Aber da Doernberg ja am Erzählen ist, passt das fast immer hundertprozentig.
Und als Komponist hat der Keyboarder, der sich hier als Multi-Instrumentalist offenbart, ein gutes Fingerchen für Hooklines, die im Ohr hängen bleiben – sei das bei dem flotten „Shed a Tear“, dem kraftvollen „Integrity“, oder bei „May God save us from Religion“, dem Magnum Opus des Albums.
Humor beweist Doernberg bei „In Search of a catchy Chorus“, das die Akkordfolge des Songs im Text beschreibt, dem treibenden „A no-haired Hippie like me“ mit Hammer-Piano und toller Mundharmonika.
Auf das Wesentliche reduziert, bedeutet in diesem Fall übrigens keine spartansiche Ausstattung, wie – über das bereits Erwähnte hinaus – pseudo-Live Kulissen oder zirkusmusikartige Walzer-Einspielungen beweisen.
Ein tolles Album, das mit gut aufgemachten Booklet serviert wird.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Does a Dobro rust when you play it in the Rain? | 0:46 |
2 |
Shed a Tear | 2:10 |
3 |
In Search of a catchy Chorus | 7:18 |
4 |
E.T. phone home | 7:38 |
5 |
A no-haired Hippie like me | 5:10 |
6 |
Keep me in your Heart when I'm gone | 5:30 |
7 |
Along the Road | 5:24 |
8 |
May God save us from Religion | 4:53 |
9 |
Jugband | 2:43 |
10 |
All the Things you do | 4:14 |
11 |
Integrity | 5:11 |
12 |
What you've got 'till it's gone | 6:44 |
13 |
Wah-Whoopf | 4:18 |
14 |
Travelling light | 2:06 |
15 |
The Suburbs of Paradise | 4:11 |
16 |
Django meets the undead Scotsman / Mutants at the Shopping-Mall | 5:09 |
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Besetzung |
Ferdy Doernberg (Voc, Git, Keys, Trompete, Dobro, Mandoline, Glockenspiel, Bouzouki, Akkordeon, Mundharmonika, Saz, Waschbrett, Flügelhorn, Ukelele)
Mike Terrana (Dr <2,6,8,9,11,13,16b>, Perc <5,8,16a>
Alex Wenn (Dr <3,4,10,12,14,15>, Perc <3,4,10,12,14,15>)
Curt Doernberg (Dr <5,7>)
Anke Sobek (B <2,4,6,8,9,11,12,13,15,16b>)
André Hort (B <3,4,5,7>)
Ecki Huedpohl (B <10,12,14,16b>)
Katja Krause (Back Voc <3,12,16b>)
Gäste:
Jospeh Parsosn (Duet-Voc <8>)
Sabina Classen (Growls <11>, Back Voc <11>)
Johnny Gioeli (Duet-Voc <16b>)
Michael Hankel (El. Git <11>)
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