Reggae oder Ska im Alpendialekt – das kann böse nach hinten losgehen, aber auch ganz witzig klingen. Bei den African Heratbradler bleibt das Pendel im grünen Bereich – nicht zuletzt auch deshalb, weil der Dialekt nicht durchgehend benutzt wird.
Oben wurde Ska erwähnt. Davon gibt es hier allerdings nichts zu hören. Keep it warm erweitert den Reggae dafür in verschiedene andere Richtungen. Songwriter-artige Atmosphären prägen die „Lieder für’s Leben“ (Promo-Text) immer wieder. Aber da gibt es auch soulige Frauenstimmen („Jodelin Stones“), lateinamerikanisch swingende Stücke („I was afraid“) oder Gospel-Klänge („Keep it warm“). Und immer wieder wird das Ganze standesgemäß mit Bläsern verziert.
Der Wechsel zwischen sehr reduziert instrumentierten Stücken und kraftvoll aufgemotzten Tracks ist eine weitere Stärke des Albums – so dass man die pubertäre Drogenverherrlichung, die offenbar sein muss, Schulter zuckend hinnimmt.