Gottkaiser

Krieg & Frieden

Info Musikrichtung: Deutsch Rock / Punk VÖ: 15.02.2008 (Sunny Bastards / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 44:16 Internet: http://www.gottkaiser.info

Auf Krieg & Frieden begegnen sich Licht und Schatten. Wobei der Schatten nicht einfach schlecht, sondern nur Durchschnitt oder etwas belanglos ist. Daneben stehen einige wirklich gute Songs.

Gottkaiser changieren zwischen zeitgemäßem Deutschrock und punkigen Tönen, die auch mal in Richtung Ska-Core gehen dürfen. Musikalisch dürften da vor allem die Fraktionen mäkeln, für die einer der beiden Stile grundsätzlich inakzeptabel ist. Der offenere Rest freut sich über eine abwechslungsreiche Scheibe, auf der geschickt mit den Möglichkeiten der Genres gespielt wird.

Dass sich der Gottkaiser auf der politisch korrekten Seite befindet, beweist er mit dem Anti-Nazi-Song „Deja vu“. Aber das Quartett ist keine Polit-Band. Die Texte sind erfrischend persönlich und packen Themen an, die man so selten hört. Insbesondere da, wo man in der Regel Schuldzuweisungen erwartet, wird erfreulich klischeefrei und ehrlich nachgedacht.
Das Highlight in dieser Hinsicht steht ganz am Anfang, ein schöner Text über das langsame Zerbröseln einer Beziehung. Auch die Texte, die sich mit Tot und Schuld befassen („Angstgegner“, „Unfallopfer“) lassen allen beteiligten genug Platz. „Schizophren“ lässt deutlich erkennen, dass hier jemand tatsächlich Erfahrungen mit einem gar nicht mal so seltenen Krankheitsbild gemacht hat. Ob der fröhliche Ska-Punk, der dazu erklingt, dem Leidensdruck Betroffener allerdings wirklich gerecht, darüber lässt sich genauso streiten, wie über den „Heinz Rudolf Kunze-Gdächtnissong“ („Wörterloo“, mit dem sich Gottkaiser gegen das ach so beliebte Denglisch aussprechen.

Nette, erfrischend andere Scheibe!

Trackliste 1 Die Bombe tickt 3:33 2 Deja vu 3:28 3 Ein anderer Mensch 3:42 4 Schizophren 3:06 5 Angstgegner 4:12 6 Immer schon 2:42 7 Kein einziger Gedanke 4:17 8 Unfallopfer 4:20 9 Parasomnia 3:42 10 Bootcamp 2:38 11 Wörterloo 3:10 12 Mikrokosmos 5:25

Besetzung Frederik Beck (Voc) Carsten Zisowsky (Dr, Perc) Silvia Torneden (B, Voc) Björn Ahrens (Git)