And Also The Trees
(Listen to) the rag and bone man
Alte Meister
And Also The Trees aus Worcestershire, England, existieren bereits seit 1979. Sie kamen damals mit der Post-Punkwelle hoch, hatten aber damit eigentlich nichts am Hut. Vielmehr waren sie eigentlich immer die konsequente Darkwave Band ähnlich den Cure, denen sie auch freundschaftlich verpflichtet waren, denn sie spielten eigentlich immer einen gepflegten, dunklen Gitarrenwave und konnten immer schon mehr Gefühl transportieren, als die im Gegensatz zu Ihnen selber zum Welterfolg aufgestiegene Band von Robert Smith. Die Erkennungsmerkmale der Trees war immer die prägnante tiefe Stimme von Simon Huw Jones sowie der besondere Umgang mit den Gitarren, die auf Ihre eigene Art eine schillernde, schwebende Atmosphäre kreieren. Dazu gesellten sich die immer Altenglisch bzw. Gotisch anmutenden Kompositionen und das vertrackte Bass und Perkussionsspiel.
Dies galt für die Achtziger mit Ihren Referenzwerken „Virus Meadow“ oder „The Milpont Years“ genauso wie das mehr Keyboardlastige „Green is the Sea“ oder die eher durch Americana geprägten Werke Angelfish bzw. Silversoul. Man konnte immer heraus hören, das hier die Trees am Werke waren. Nach einer längeren Pause erschien nun das neue Album (Listen for) the rag an bone man. Und ebenso wie das Cover wieder in Schwarz-Weiß Ästhetik daher kommt, so verpflichten sich die Songs wieder deutlich mehr den Anfangstagen. Leise treibt wieder das Schlagzeug fast mit Jazzstrukturen die durch dunkle Sounds und wundervolle Gitarren gestrickten Epen und Dramen. Oftmal wird anstatt des elektrischen Basses der Standbass oder ein Doublebass benutzt. Domed führt wunderbar melancholisch in das Album hinein, Glocken klingen und ein trauriges Cello starten das Album mit sich aufbauender unheilvoller, aber trotzdem anheimelnder Stimmung.
The beautiful Silencehat dann wieder ein wenig von diesem Americana, verbindet dieses jedoch mit den schillernden Gitarren der Achtziger And Also The Trees. Mit Standbass und Jazzbesen beginnt Roive Droit und führt in zarte Frühlingsstimmung, oder ist es doch eher der heraufkommende Herbst. Die Band kurvt auf dem neuen Werk durch all Ihre Stärken, baut Stimmungen voller Schönheit und auch Melancholie auf, die Songs klingen unwahrscheinlich weich und intim und doch kann man auch die Weiten des Landes und die Größe der Natur hören. Die pure Verzweiflung in Mary of the woods das dann zu einem traumhaften Spaziergang durch die Weiten der Natur wird.
Das zärtlich verlorene Candace, und das mit einer gewissen Versöhnung mit sich selbst das Album beendete Under the stars. Mit The Legend of Mucklow haben sie gar einen Nachfolger für Ihr Slow Pulse Boy, den Klassiker der bei keiner Liveshow fehlen darf, geschaffen. Ähnlich diesem baut sich hier dunkel aus Bass, Jazzschlagzeug und Sounds eine elektrische Atmosphäre auf, die jeweils mit explodierenden Gitarreneruptionen und noch viel heftigeren Bassexplosionen zum Ausbruch kommen. Und Simon Huw singt inbrünstig wie eh und je.
And Also The Trees sind zurück, mit (Listen to) The rag an bone ist Ihnen ihr wahrscheinlich ausgereiftes und bestes Album gelungen. Die Stimmungen sind jedem, der gern mal etwas träumerische und melancholische Musik mit viel Akkustikanteil, einer prägnanten Stimme und einem hohen Maß an Eigenständigkeit wärmstens zu empfehlen. Und ich würde dieser Ausnahmeband endlich den Ihnen gebührenden Erfolg gönnen, doch leider werden wieder nur Wenige hinhören.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Domed | 6:12 |
2 |
The beautiful ilence | 3:53 |
3 |
Rive Droite | 5:09 |
4 |
Mary of the Woods | 3:11 |
5 |
The way the land lies | 4:40 |
6 |
The Legend of Mucklow | 4:40 |
7 |
Untitled | 1:58 |
8 |
Candance | 3:58 |
9 |
Stay away from the accordean girl | 3:52 |
10 |
The Saracen´s head | 2:12 |
11 |
On this day | 1:34 |
12 |
A man with a drum | 4:11 |
13 |
Under the stars | 4:41 |
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Besetzung |
Simon Huw Jones: Gesang
Justin Jones: Gitarre
Steven Burrows: Bass
Paul Hill: Schlagzeug
Ian Jenkins: Double Bass
Emer Brizolara: Keyboards
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