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OLAF KÜBLER - Ein Saxofonist unterwegs in Deutschland




Info
Autor: Olaf Kübler

Titel: Sax oder nie! Die Bekenntnisse des Johnny Controletti

Verlag: Panama Publications, Hannover, 2. Auflage, 2007

ISBN: 9-783936732030

Preis: € 19,80

299 Seiten


Saxophonist bei Passport, Exorzist in der Panikband, Tourmusiker bei Peter Maffay und Marius Müller-Westernhagen, Manager von Amon Düül II, Plattenfirmenfuzzi bei United Artist. Olaf Kübler war nie ganz oben, aber lange Zeit mitten drin in dem, was man das deutsche Musikbusiness nennt. Als Musiker, Manager und Vertreter einer Plattenfirma war er nie ganz klar auf einer Seite in diesem Haifischbecken. Er kennt die Arena aus verschiedenen Perspektiven.

Leider reduziert er sich in Sax oder nie! auf eine mögliche Sicht – und das ist die des informierten Insiders an der Theke einer In-Kneipe. Dort wird mit Wortwitz anekdotenreich über die Szene her gezogen. Das ist eine Zeit lang lustig, mit entsprechenden Promillewerten auch etwas länger. Auf die Dauer erhofft man sich aber ein Reflexionsniveau, das über das eines Cognac-Schwenkers hinausgeht. Und genau an dieser Stelle lässt uns Olaf Kübler im Stich.

Ein durchgehendes Thema manifestiert sich im Untertitel Die Bekenntnisse des Johnny Controletti. Kübler beansprucht für sich die Urheberechte für die Spruchkultur des Lindenberg-Imperiums. Wenn man seiner Darstellung Glauben schenkt, haben ihm sowohl die Gerichte, als auch Panik-Udo selber Recht gegeben. Der bemühte, aber vergebliche Versuch, entsprechende neue Bonmots in Sax oder nie! unter zu bringen, nährt allerdings die Zweifel an dieser Darstellung.

Letztlich liefert uns Sax oder nie! ein ähnlich drogenschwangeres Bild der 70er Jahre Musikszene in Deutschland, wie wir es bereits aus Gerhard Augustins Der Pate des Krautrocks kennen. Wenn wir all das glauben, was in diesen Büchern steht, dann verstehen wir auch ihre Grenzen. Wer so ungezügelt im Drogensumpf gründelt, kann kaum genug klaren Kopf bewahren, um der Nachwelt instruktive Berichte zu liefern.
Unterhaltsam zu lesen ist es trotzdem!


Norbert von Fransecky



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