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Strapping young Lad
Alien
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“Das ist doch nur Lärm!“ pflegte mein Vater (R.I.P.) gelegentlich die Musik zu kommentieren, die aus meinem Zimmer dröhnte. Dabei bezog er sich wohlgemerkt auf „Extrem-Prügel-Kombos“ wie Uriah Heep oder die Scorpions. Ich weiß nicht, was er zu Strapping young Lad gesagt hätte. Aber bei Alien bin ich streckenweise geneigt, sein Verdikt zu wiederholen.
Mir ist wohl bewusst, dass sich die Kommentare bei Devin Townsends Bands regelmäßig vor Begeisterung überschlagen. Aber was an dieser Scheibe fesseln soll, ist mir ein absolutes Rätsel. Wahnsinn, Hysterie und ähnlich lobende Prädikate werden positiv in die Höhe gestreckt. Für mich bleibt das Ganze uninspiriertes Geschrei, das nicht mal extrem brutal ist, begleitet von Musik, pardon instrumentalen Geräuschabsonderungen, die nur in den seltensten Fälle irgendwelche sinnhaften Strukturen beinhalten; z.b. die rockenden Gitarren von “We ride“ oder das schöne akustische “Two Weeks“, das durchaus an Pink Floyd erinnert. Ein Minusposten par excellence ist dagegen das völlig überflüssige, offensichtlich nur zum Zeit schinden gedachte “Into Dump“, das man dementsprechend wörtlich nehmen sollte.
Da ich nicht bereit bin, einer Band allein für den Ruf, den sie unter Kritikern geniest, Punkte zu verabreichen, kommt bei Alien logischerweise nicht viel zusammen. Aber so ehrlich bin ich. Ganz unberührt lässt mich das allgemeine Rauschen im Blätterwald natürlich auch nicht. Eine No Name-Band wäre für diese Leistung wahrscheinlich mit noch zwei oder drei Punkten weniger nach Hause gegangen.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Imperial | 2:17 |
2 | Skeksis | 6:42 |
3 | Shitstorm | 4:21 |
4 | Love? | 5:43 |
5 | Shine | 5:13 |
6 | We ride | 2:37 |
7 | Possessions | 4:12 |
8 | Two Weeks | 3:28 |
9 | Thalamus | 3:58 |
10 | Zen | 5:02 |
11 | Into Dump | 11:56 |
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Besetzung |
Devin Townsend (Voc,Git) Jed Simon (Git) Byron Stroud (B) Gene Hoglan (Dr)
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