“Es wird dir nicht gefallen“! Dieser Kommentar dürfte nur zwei Personengruppen zu Solo de Noche einfallen – absoluten Partymuffeln und Kennern der spanischen Sprache (oder ist es Portugiesisch?). Denn dort ist das die Übersetzung des Bandnamens.
In ihrem Heimatland haben sich die Fans von dem Namen nicht verwirren lassen. Mehrfach-Platin in Uruguay und Argentinen und der Auftritt vor 200.000 Zuschauern beim Quilmes Rock sprechen eine beredete Sprache. Jetzt machen uns Übersee Records auch diese südamerikanischen Recken zugänglich.
Wer sich sofort in den ersten und dritten Track verliebt, könnte mit dem Rest der Scheibe Probleme haben. Beide Tracks sind herrlich punkige SkaCore-Granaten mit reichlich Latino-Flair. Der Rest der Scheibe ist deutlich ruhiger gehalten. Genau das richtige für den, der auch mit Gefühl feiern kann. Einige Nummern stimmen zwar bedenklich. Die Lalala-Chöre von “Yrigoyen“ und die Schrammel-Tendenz von “No era cierto“ drängen das Uruguay-Septett an denn Rand des Banalen.
Damit finden sie sich in guter Gesellschaft mit einem europäischen Künstler, an den mich die Stimme von No te va gustar des Öfteren erinnert. “Klingt ja richtig italiensich,“ kommentierte meine Frau “Ouemala“ lobend und im Vorbeigehen . Stimmt zwar nicht, aber auch ich musste sofort an Adriano Celentano denken. Auch der hat neben viel banalen Schrott etliche großartige Partysongs für die Ewigkeit geschrieben. Hoffen wir, dass uns No te va gustar noch viele Scheiben auf diesem Niveau bieten und uns den späteren Absturz Celentanos zum Spaghetti-Clown ersparen.
Als Bonus gibt es einen ungelisteten Track und das Video zu “Dejame bailar“.