Die Seeed, äh ... Saat, ist aufgegangen. Auch im christlichen Lager sprießt die Ragga-Pflanze. Fette Beats, Reggae-Anklänge und hipper Sprechgesang werden hier nicht schlechter zusammengezimmert wie bei der 3e-Band oder Jan Delay. Und auch dass man den Text gelegentlich mal arg auf den Rhythmus zwängen muss, kennt man von den weltlichen Vorbildern.
Einen sehr guten bis optimalen Flow hat dagegen “Komm mit Feuer“. Mutige Zivilisationskritik am modernen Lifestyle übt “Wenn“. “Wo seid ihr“ mischt Seeed-Beats mit einer Publikums-Animation, die an den Soft-Techno-Star Scooter erinnert. “Salam alaykum“ poliert seine etwas flache Kritik am Pauschaltourismus mit orientalischen Klängen auf.
Abwechslung liefert im Mittelteil (Track 6 bis 10) Angela, deren Stimme an das NDW-Sternchen Fräulein Menke erinnert, uns aber deren Peinlichkeit erspart. Sie setzt erfrischende Kontraste zu den rappenden Namensgebern der Band.
Auch die christliche Demut erspart uns ein typisches HipHop-Element nicht. Über nichts singen und rappen Kreuzwort mehr als über sich selbst “Kreuzwort Show“, „Ragga Music“, „Monsterbass“).