Tim Donahue? Kann sein, dass ich den Namen schon mal gehört habe. Aber irgendwas Konkretes klingelt nicht. Also die CD schnell eingeworfen und mit halbem Ohr beim Schreibtischaufräumen hingehört.
Das hat sich ebenso schnell gelegt. Klingt ja wie Dream Theater zu ihren besten Zeiten. Also das Cover mal genauer unter die Lupe genommen. Und schon auf dem Titel steht der erklärende Zusatz “featuring James LaBrie“. Kein Wunder, dass die Stimme auch diesem Projekt sein Gesicht verleiht. Das Schöne dabei. Die Assoziationen bleiben keine Eintagsfliegen. Madmen + Sinners ist kein völliger Klon, sortiert sich aber mutig in die Oberliga der DT-Scheiben zwischen Awake und Images and Words ein.
Die Awake-Nähen werden vor allem durch sie sehr hart angesetzten Gitarrenspuren von Namensgeber Tim Donahue geliefert. Aber auch die Balladen haben DT-Format (“Wildest Dreams“).
Ohne rechte Innovation kommt man natürlich nicht ganz in die Oberliga. Auch der Einbau von etwas Gregorianik (“Morte et Dabo“) soll schon mal da gewesen sein. Bleibt nur übrig eine eindeutige Empfehlung für eines der besten Prog-Metal-Alben außerhalb des Dream Theater-Backkatalogs auszusprechen.