To/Die/For gehören mittlerweile schon zu den alten Hasen im Gothik-Rock und
spätestens mit diesem Album bzw. dem Wandel der fast zeitgleich wie Phönix
aus der Asche aufgestiegenen Genrespitze um Ville Valo, wird wohl keine böse
Stimme mehr auf die Idee kommen die Band anno 2003 mit ihren Landsleuten von
HIM zu vergleichen. Wem die Vorgängerwerke der Band zusagten kann bei "Jaded"
blind zugreifen, denn auch hier bliebt man sich der Mixtur aus Gothikmetal
bzw. -rock, ein wenig Elektronik und 80erJahre-Elemente treu. So fügt sich auch
die gelungene Adaption des Cutting Crew-Klassikers "(I Just) Died In Your
Arms" ins Albumkonzept ein und auch die etwas schwächere Fortsetzung des Songs
"The Unknown" vom Vorgängeralbum erinnert an alte Zeiten.
Ein wenig eingängiger im Gegensatz zu "Epilogue" ist man jedoch geworden und
auch die weiblichen Vocals sind mehr in den Hintergrund gerückt.
Auffälligstes Merkmal der Finnen ist nach wie vor der etwas ungewöhnliche Gesang von
Jape Perätalo, bei dem ab und zu der ulkige finnische Akzent ein wenig
durchkommt. Keine umwerfenden Neuerungen also bei den Herzensbrechern und dies ist
neben der recht kurzen Spielzeit wohl der markanteste Schwachpunkt des
Silberlings. Als Anspieltipp würde ich empfehlen einfach die CD einzulegen und die
Start-Taste zu betätigen, denn mit dem flotten Opener "Dying Embers", dem
bereits angesprochenen Cover "(I Just) Died In Your Arms" und dem eingängigen "Too
Much Ain`t Enough" wurden die representativen Highlights wie so oft gleich an
den Anfang gesetzt.
Ein gutes, recht kurzes Gothikrockalbum, das typisch nach To/Die/For klingt,
für das ich aber nicht unbedingt sterben würde.
Manuel Liebler
15 von 20 Punkte