Nach dem Remixalbum "Reanimation", das fast ohne Gitarren auskam, melden
sich Linkin Park
mit dem offiziellen Nachfolger ihres Millionensellers "Hybrid Theory"
zurück. Alle Ängste
das die Amis sich nun komplett auf Sprechgesang beschränken, die nach dem
Genuss von
"Reanimation" aufkommen könnten bleiben löblicherweise unbegründet. Beim
neuen Silberling
"Meteora" knallen die Gitarren wie eh und je und wenn überhaupt, dann ist
das neue Material
nur minimal Hip-Hop-lastiger und nicht ganz so offensichtlich kommerziell.
Als typische
Linkin-Park-Tracks mit 100%iger Hitgarantie bieten sich zunächst nur die
bereits
ausgekoppelte Single "Somewhere I Belong" und der Rausschmeisser "Numb" an,
ansonsten
versucht die Band erfolgreich so vielseitig wie möglich zu agieren und
bietet von dem reinen
Rap-Stück "Nobody`s Listening",über Tracks mit einem Megachorus wie z.B.
"Easier To Run" bis
hin zum Popsong "Breakin The Habit" Abwechslung.
Der Linkin-Park-Sound lebt nach wie vor durch die Vocalduelle zwischen
Chester Bennington
und Mike Shinoda, was man ziemlich deutlich an meinem persönlichen Favourit
"Faint" hören
kann. Das Stück beginnt ziemlich abgefahren mit Streichern, die den
kompletten Song tragen,
in den Strophen rappt Mr. Shinoda, während im Refrain das Ganze durch
Chesters zornige
Vocals fast sprichtwörtlich explodiert. Geil !
Schwächen des Longplayers sind das bereits angesprochene Hip-Hop-Stück
"Nobody`s Listening",
mit dem ich Metalfetischist persönlich rein gar nichts anfangen kann und das
reichlich
überflüssige Instrumental mit dem Namen "Session". Diese Makel können jedoch
nicht
verhindern das "Meteora" sicherlich an die Klasse seines umjubelten
Vorgängers heranreicht
und auch die Plattenfirma leitete mit massig "Enhanced"-Material für den PC,
einem fetten
Booklet, das sogar Bemerkungen der Künstler zu jedem Song beeinhaltet und
sogar einer
beigefügten DVD mit einem Making-Of dieses Albums in der De-Luxe-Version
alles in die Wege
um die Charts zu emporzuklettern. Vielleicht hat auch deshalb der Bedruckung
des Silberlings
eine gewisse Ähnlichkeit mit der Deutschen Meisterschale in der
Fussball-Bundesliga. Huch,
ich fantasiere ja schon wieder, es sollen ja nur Farbdosen sein.
Manuel Liebler
16 von 20 Punkte
Internet: www.linkinpark.com