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Musik an sich
 
Georg Friedrich Händel (1685-1759): Coronation Anthems, Motette "Silete Venti"
(Naxos)
Barock Vokal
 

Tallis Chamber Choir - Royal Academy Consort - Jeremy Summerly

Bereits der Beginn lässt Schlimmes befürchten: Streicher und Oboen arbeiten sich müde bis zum ersten Einsatz des Chores vor, der dann, mehr schreiend als singend und von stupide stampfenden Pauken sekundiert, den Anfang von "Zadok the Priest" intoniert. Derart bräsig und uninspiriert war dieses bekannteste und berühmteste Anthem von Händel, geschrieben zur feierlichen Krönung des englischen Königs George II. am 11. Oktober 1727, wohl lange nicht mehr zu hören. Das Stück vermag in dieser Naxos-Produktion ebenso wenig zu überzeugen wie die anderen beiden Anthems. Nicht nur dem Chor fehlt es an Klarheit und Glanz, auch das Orchester dudelt sich mehr als mittelmäßig durch die Partitur. Manch klobig gestemmte Figur wirkt beinahe schon unfreiwillig komisch. Fast gewinnt man den Eindruck, als sei nicht genügend geprobt worden. Lediglich die Motette "Sileti Venti" verbreitet auf dieser Platte etwas vokalen (Rebecca Ryan) und instrumentalen Glanz. Dabei hat Jeremy Summerly das Alte-Musik-Repertoire von Naxos bisher mit einigen sehr schönen Aufnahmen vor allem von Renaissance-Vokalmusik bereichert. Liest man zudem in seinen Booklet-Ausführungen von den "huschenden Arpeggien der Einleitung, dem überwältigenden Choreinsatz" und "unvergleichlich munteren Jubilieren" des spektakulären und unnachahmlichen Werkes, so mag man kaum glauben, dass es sich um den Dirigenten dieser Aufnahme handelt.

5 von 20 Punkte

Georg Henkel

 

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