Musik an sich Sponsornetzwerk - Deutschland (http://www.sponsornetzwerk.de)

Artikel


Inhalt
News
Reviews
Leserbriefe
Impressum



Musik an sich
 
Konzertberichte von System of a Down
 

(Hamburg, Docks, 12.3.02)

Lange lange haben wir auf diesen Abend gewartet und entgegen gefiebert. Und nun war es endlich soweit.

Die Docks waren schon seid Anfang Januar ausverkauft, so daß sich vorm Konzert etliche fanden, die ohne Karte kamen, in der Hoffnung noch eine Karte für ca. das Dppelte an dem Normalpreis zu ergattern. Doch selbst hier standen die Chancen eher schlecht.

Also wie gesagt, der Laden quoll aus allen Nähten, so daß selbst die Vorband den Laden schon bis unters Dach voll hatte. Leider wurde zwischen den Songs keine Einzige Ansage gemacht, so daß ich im Endeffekt nicht einmal erfuhr, wie sich diese Kombo, die meiner Ansicht wohl aus Deutschland kam, nannte. Jedenfalls waren sie in der Lage, erheblichen Krach zu veranstalten, der live irgendwie schwer einzuordnen war. Ich würde trotzdem mal vermuten, daß es sich (jedenfalls Live) schon fasst Grindcoremäßig anhörte, wenngleich ich dies mir nicht vorstellen kann, denn die 4 Musiker paßten optisch eher in ...hm da bin ich überfragt. Die Songs, die sehr von Breaks und Tempowechseln bestimmt waren, kamen für mich persönlich sehr überraschend, weil ich nicht mit so einer Vorband gerechnet hatte. So gesehen war ich doch sehr angetan von ihrem Stil, der aber auch rechts und links neben mir weniger begeisternd aufgenommen wurde. An Applaus mangelte es jedenfalls trotzdem nicht, doch der war wohl auch bei vielen mehr auf die Show bezogen, denn so hab ich noch keine Band abgehen sehen. Ein wunder, daß die Jungs dabei trotzdem noch ihre Instrumente beherrschen konnten und alle noch am Leben sind.

Doch kommen wir zu dem Hauptakt des Abends, auch bekannt unter dem Namen System of a Down, die nach einer zeitlich nicht zu überzogenen Umbaupause die Bühne enterten.

Die Docks glichen schnell einer Sauna, so daß mein Kumpel bereits nach 1 ½ Stücken schon klitschnaß versuchte, aus dem tobenden Mop zu traben, was aber durch die gute Stimmung in den Docks mehr als schwierig wurde. Denn überall wurde getanzt, gebangt, gehüpft, gepogt und gemosht, wie es halt Spaß machte. S.o.a.d. spielten eine Setlist, die fasst beide komplette Alben enthielt, so daß man umgerechnet auf eine Spielzeit von na ... lass mich lügen ca. 1 ½ Stunden kam. Der Sänger (Serj Tankian) machte eine sehr gute Figur, sowohl bei seinen oft eingelegten Tanzeinlagen im Orienstil, als auch bei seinen Gesangskünsten, die doch sehr gut live rüber kamen. Der Gitarrist, der auf den Namen Daron Malakian hört, war hingegen doch phasenweise etwas "weit Weg vom Pfad". Oft kam gar nichts oder etwas anderes, als man auf der Cd bei den Songs wiederfindet. Ob es an spielerischer Unfähigkeit lag, bezweifle ich allerdings, denn wer sich ca. 20 mal wie bekloppt im Kreis drehen kann, und trotzdem immer noch das gleiche Riff bzw. Solo tight spielen kann, kann nicht wirklich schlecht sein. Also wie man sieht, war es schwer zu sagen, wie es zu seinen Aussetzern kam.

Was live noch mehr auffällt, als auf Cd ist, das viele Songs relativ gleich klingen und auch vom Aufbau fasst immer das gleiche Schema verfolgen. Schneller Anfang ruhige Passage bzw. Refrain und dann wieder schnell. Am Ende dachte man oft, daß bestimmte Songs schon dreimal am Abend gespielt wurden, obwohl man beide Alben schon beinahe auswendig kannte und eigentlich den Unterschied erkennen müsste.

Worauf am Ende verzichtet wurde, war auf Zugaben, was auch absolut in Ordnung ging, denn kaum jemand konnte am Ende ohne die Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs rumhüpfen, denn die Luft in der Halle stand dem Regenwald in nichts nach.

Nachdem man draußen erst einmal frische Luft geschnappt hat kaufte ich mir noch einen sehr schönen S.o.a.d. Pullover für 20 Euro. Als Vergleich die Preise von drinnen: T-Shirt: 30 Euro und Pullover waren es glaube ich 75 Euro. Für diese Preise solltet ihr euch schämen!!! Bei so einer Abzocke konnte ich mir bei jeden, der sich drinnen ein Shirt gekauft hatte, ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Muss man denn alles mitmachen???

Jarno

(11.3.02, Columbiahalle - Berlin)

Den Anfang in der ausverkauften Columbiahalle machten "Dillinger Escape Plan". Hätte ich gewusst wie die Band spielt wäre ich ne Stunde später gekommen. Es war eine undurchsichtige Masse von Gitarrengeschrabble und unverständlichen Gegröle. Dagegen ist ja prinzipiell nichts einzuwenden, wenn nicht jeder Song gleich klingen würde. Die Stimmung im Saal wurde jedenfalls nicht sonderlich von dieser Vorband beeinflusst. Aber eine Band wie "System Of A Down" brauch auch keine Stimmungsmacher. Ab dem ersten Song war die Stimmung prächtig. Die Mischung aus Songs des aktuellen Albums -Toxicity-, des Vorherigen und ein paar Klassikern wie zum Beispiel ein Song der Beatles machten aus dem Konzert eine runde Sache. Anfängliches Armenienfahnen schwenken wurde zwar ebensoschnell unterbrochen, wie das Verharren kleiner Mädchen in den ersten Reihen. Man konnte sich nun den wirklich essenziellen Dingen eines Konzertes widmen: dem Pogo. Nicht zu hart nicht zu lasch, genauso will man sich doch fühlen nach einem Konzert.

Nämlich völlig fertig. Und das war man schon nach einer Stunde denn genauso lange dauerte das Konzert, da es gab keine Zugabe. Was für meinen Geschmack auch nicht nötig war, im Allgemeinen sah das Publikum zufrieden aus. Kein Grund zum Meckern, ein grundsolides Konzert, zwar ohne großen Überraschungen aber mit einer hervorragenden Stimmqualität. Die gute Atmosphäre und Soundqualität rechtfertigten dann auch die 22 E's Eintritt. Außerdem wurden einem ein Haufen Promocd's und sonstiger Kram vor der Halle ausgehändigt, so das man den Eindruck hatte man wäre mit mehr gegangen als man reingesteckt hat. Und ist das nicht Sinn des Ganzen? In diesem Sinne: System Of A Down eine Band mit hervorragenden Live Qualitäten und spätestens im Festival Sommer wieder anzutreffen.

yafate

 

Inhalt | Impressum | News | Reviews | Leserbriefe
zur Homepage | eMail Abo bestellen | Download aktuelle Ausgabe