Die Würzburger Shylock sind für mich eine der Entdeckungen der letzten Zeit
im hiesigen Hard-Rock-Sektor. Einfach erstaunlich welche Fortschritte die
Band mit ihrem zweiten Silberling "Pyronized" im Vergleich zu dem
selbstbetitelten Debüt gemacht hat. Klang der Erstling noch nach gutem, dennoch absolut
austauschbaren Partyhardrock, legten sich die Unterfranken auf Pyronized durch
einen moderneren Sound (inklusive einiger technischer Spielereien),
verstärkten Keyboardteppichen und einem Schuss mehr Melancholie in den Texten eine
absolut eigenständige Note zu. Der Hauptgrund für unsere recht hohe Bewertung ist
aber natürlich das Potential der einzelnen Songs. Selten gewinnt ein
Longplayer so schnell die Gunst des Hörers, da Schenk,Löhr&Co. auf komplexere
Strukturen verzichten, schnell auf den Punkt kommen und so alle Faktoren dem Song
selbst unterordnen. Die Titel sind, bis auf die stampfende Hymne "...never
give up fighting" und der (nicht nur im Titel) etwas an Queensryche`s "Another
rainy night" erinnernde Klasseballade "Another lonely Night", die durch
geschickten Spannungsaufbau zu gefallen weiss, alle im Midtempobereich angesiedelt.
Langeweile kommt in den leider nur 44 Minuten zu keiner Sekunde auf, da
jeder Track mit anderen Ideen besticht und vor allem die Gesangs- bzw.
Gitarrenfront einem sehr hohen Niveau gerecht wird. Textlich agieren Shylock auch
gerade noch im grünen Bereich, obwohl gerade in diesem Genre ja allgemein keine
Wunderdinge erwartet werden sollten. Starkes Album also, von einer Band die für
grössere Taten gewappnet scheint und wer da nicht zuschlägt, soll sich
später nicht bei mir beschweren etwas verpasst zu haben !!!
16 von 20 Punkten
Manuel Liebler
Internet: www.shylockmusic.de
Bezugsmöglichkeiten:
In den meisten CD Läden oder direkt
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