Wahrscheinlich werde ich mir jetzt den Zorn Hundertausender von Blind
Guardian-Fans zuziehen. Aber so leid es mir tut, ich kann einfach nicht in
das große Lobkonzert einstimmen, das das neue Opus vor und nach seinem
Erscheinen bereits ausgelöst hat. Natürlich, Blind Guardian ist eine der
sympathischsten Bands im deutschen Metal. Ich schmelze heute noch dahin,
wenn ich an das letzte Konzert, das ich gesehen habe, zurückdenke.
Dennoch, bereits bei dem Vorgänger wurde mir das, was diese Band
präsentiert, zu steril. Ich habe keine grundsätzlichen Vorbehalte gegen
super-aufwendige Produktionen. Aber 200 Spuren sind keine Garantie für
durchschlagende Scheiben.
"A Night at the Opera" - der Titel ist natürlich bei Queen geborgt. "Wir
sind nicht so weit wie Queen," haben die BGler in einem Radio-Interview zu
Protokoll gegeben. Dem kann man nur vollen Herzens zustimmen. Denn was bei
Queen immer gestimmt hat, waren die Songs - egal ob sie absolut aufwendig
oder spartanisch roh produziert waren. Und die stimmigen Songs, sind es, die
mir bei diesem Album fehlt. Wo ist ein "Time what is time", ein "Bard´s Song",
ein "Past and Future Secret", ein "Welcome to Dying" oder oder oder.
Schimpft mich einen üblen Nostalgiker. Aber ich bin der Meinung, dass die
Gardinen mit diesem Album ihre Fans wohl zur Zufriedenheit bedienen werden,
aber kaum einen Köder im Korb haben, mit dem sie noch nicht gefangene Fische
an den Haken bekommen.
Norbert von Fransecky
15 von 20 Punkte
Bezugsmöglichkeiten:
In den meisten CD Läden oder direkt
hier online bestellen.