Nachdem der letzte Output Skeleton Skelektron vielen Tiamatanhängern wegen
zu hohem Elektronikanteil sauer aufgestossen ist, besinnen sich die Schweden
nun wieder auf alte Traditionen und liefern mit Judas Christ sozusagen einen
Querschnitt ihrer Schaffensphasen ab.
Die zwölf Tracks des Albums zeigen Johan Edlund von ihrer rockigen,
teilweise sogar mainstreamlastigen Seite. Die beiden Balladen "Heaven of high" und
das offensichtlich durch Westernklänge inspirierte "Too far gone" sind absolut
radiokompatibel. Schade das der Musik dieses Genres fast komplett Airplay
durch die Radiostationen verweigert wird. Wäre schon lustig Tiamat zwischen
Brosis und Sarah Connor zu hören. Ohrwurmqualitäten wie der Clubhit "Vote for
Love", der vorher schon als Single ausgekoppelt wurde, besitzen vor allem das
mit nettem Singalong-Refrain ausgestattete "So much for suicide", der Rocker
"Spine" und "I`m in Love with myself". Insgesamt is die Platte sehr eingängig
und erinnert stark an eine Mischung zwischen Depeche Mode, Paradise Lost und
einer geheimen Zutat die das Ganze abrundet. Schwächen gibt es bei diesen
Gothikperlen nur wenige zu vermelden. Das Instrumental hätte man sich sparen
können, genauso wie die völlig unnötigen Bonustracks, die frühmorgens in der
Küche von Mastermind Edlunds Küche aufgenommen wurden und sich genauso auch
anhören. Aber es wird ja keiner gezwungen sich die Special-Edition zu kaufen, den
das Videobonus ist auch auf der offiziellen Version enthalten. Hits, Hits,
Hits und nur ganz wenig Durchschnitt. Wer also gegen ein wenig
Mainstreamanbiederung nichts auszusetzen hat und Fan depressiver Rockmusik ist kann hier
bedenkenlos zuschlagen. (Was laut dem Neueinstieg in den Media-Controlcharts auf
Platz 36, aucheine menge getan haben.)
Manuel Liebler
16 von 20 Punkten
Internet: www.churchoftiamat.com
Bezugsmöglichkeiten:
In den meisten CD Läden oder direkt
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