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The Notwist - Neon Golden
Alternative
Trackliste:

 

Das ist ganz großes Kino für die Ohren.

"Ausgerechnet eine deutsche Band rettet die Welt" hat ein Freund hierzu gesagt. Und er hat Recht.

Ohne jetzt schon zu viele Leute abschrecken zu wollen: Die Platte hätten Radiohead zwischen OK Computer und Kid A machen können.

Eine unfassbar vielschichtige Produktion, in der unglaublicherweise in jedem Fall die Verbindung zwischen vermeintlich kühlem Elektrozeuch und vermeintlich warmen "klassischen" Instrumenten aufs Schönste gelingt. Dies bei nur einem Stück zu schaffen sollte reichen, um eine Band für immer als verdammt gut laufen zu lassen, egal, was sie sonst so für Schrott produziert hat.

The Notwist bekommen diese Symbiose allerdings bei jedem einzelnen ihrer Stücke fast mühelos hin.

Und nicht nur die üblichen akustischen und/oder elektrischen Gitarren werden hier zu friedlicher Koexistenz mit elektronischen Beats und Fiepstönen gebracht, obendrauf gibt es noch einige vertrackt-schöne Streicherpassagen (z.B. in "Solitaire"). Auch sie akzeptiert man - wie die Bläser im Titelstück - ohne auch nur mit der Wimper zu zucken als schlicht richtig und angemessen in ihrem Song.

Man kann dieses Album durchhören und sich bei jedem einzelnen Lied freuen, dass genau an den richtigen Stellen genau die richtigen Instrumente oder Geräusche eingesetzt wurden.

Einerseits schütteln sich The Notwist auf Neon Golden eine geniale und eingängige Melodie nach der anderen aus dem Ärmel. Andererseits stehen die Chancen, einem dieser Stücke auf einer der Hit-Radio-Stationen ("Die Hits aus den 80ern und 90ern und das BESTE von heute!!!") zu begegnen denkbar schlecht. (Obwohl Neon Golden es immerhin auf Anhieb in die Top10 der deutschen Charts schaffte.) Zu vertrackt und zu unkonventionell sind die Arrangements, die The Notwist hier vorlegen, als dass sie sich hierfür eignen würden. Obwohl die Vorstellung, zuerst einen dieser tollen Jingles ("...und das BESTE von heute!!!"), direkt gefolgt von "Trashing Days" zu hören, doch verlockend ist...

Zwei Warnungen:
- Der Gesang von Markus Acher ist Geschmackssache.
- Das erste Stück, "One step inside doesn't mean you understand" ist programmatisch für das Album. Die wirkliche Größe von Neon Golden erschließt sich nicht sofort.

20 von 20 Punkte

Bezugsmöglichkeiten:
In den meisten CD Läden oder direkt hier online bestellen.

 

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