Im Gegensatz zu seinen Kollegen übt sich DC-Talk-Chef Toby Mac nicht in Zurückhaltung, sondern tritt Dir gleich mit dem ersten Track die Tür ein, und erklärt Dir mit einem gut gelaunten "Get the Party started" das Programm für die kommende knappe Stunde. Rage against the Machine schauen aus jeder Ecke heraus, allerdings nicht mit dem großen politischen Ernst, den man von ihnen gewohnt ist. "Get the Party started" klingt als hätten die New Yorker-Moralisten den Fun-Punk-Klassiker "Three little Pigs" von Green Jelly gecovert.
Das grinsende Zitieren aus den unterschiedlichsten Werken der Popgeschichte gehört übrigens offenbar zu einem der Vergnügen, die sich Toby Mac auf seinem Solo-Werk nicht nehmen lassen wollte. Es muss ja nicht so offensichtlich sein, wie bei "Somebody´s Watching". Dort nennt er vorsichtigerweise den ursprünglichen Interpreten Rockwell, der als Michael Jackson-Schützling damit so eine Art One Hit Wonder war, gleich als Co-Writer. Darüber hinaus habe ich bislang The Police, Suzanne Vega, Kirk Franklin und zwei Mal Stevie Wonder gefunden. Macht Euch den Spaß und sucht selber weiter.
Insgesamt ist Momentum eine sehr abwechslungsreiche Scheibe. Die Schwerpunkte liegen auf rabiaten Nummern in der schon genannter RATM-Manier und bei soulig angehuchten HipHop-Stücken. Beides gut gemischt, aber nicht vermischt, verhindert äußerst geschickt die Langeweile, die jedenfalls mich gerade in diesen Genres regelmäßig überfällt.
Mit dieser Scheibe ist Toby Mac der klare Gewinner des DC Talk-Solo-Dreikampfes.
Norbert von Fransecky
15 von 20 Punkte
Bezugsmöglichkeiten:
In den meisten CD Läden oder direkt
hier online bestellen.