Auch wenn sich das Namedropping im Pressetext nahe an der Grenze zur Realsatire bewegt, - "I´m a Fighter" ist von Survivor-Mastermind Jimi Jamison für eine andere Band geschrieben worden. - Es hilft bei der stilistischen Einordnung. Survivor ist als Vergleichsgröße gar nicht schlecht. Wenngleich ich eher auf REO Speedwagon ("Too many Midnights") und Uriah Heep ("Caught up in Ecstacy", "Find a Way") gekommen wäre. Gerade beim Auftakt von letzterem hat Herr Austin ganz offenbar aufmerksam in die Heep-Scheiben der letzten(!) Jahre rein gehört. Was mir sehr gut gefällt, da es viel zu wenig Kritiker/ Musiker gibt, die die Leistung der aktuellen Heeps neben den legendären Frühalben anerkennen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Jeff Austin steht jedenfalls klar in der Tradition der Spät-70er/ Früh-80er-Rocker. Dabei liefert er glücklicherweise nicht noch eine Plüsch-AOR-CD ab, mit denen uns zur Zeit z.B. aus dem Magnum-Umfeld heraus die CD-Player verkleistert werden. Klare Gitarren-Soli und Mitgröhl-Refrains, die schon bei ersten Durchlauf im Ohr hängen bleiben ("Too many Midnights", "Lisa", "Find a Way",..), prägen das Debut. In anderen Zeiten wären das klare Stadien-Hymnen gewesen. Mit der zweiten Cover-Version, "So you ran" geschrieben von Barry Goudreau (Ex-Boston), befindet sich auch die damals obligatorische Ballade auf "Go big or stay home". Selbst die Spielzeit trifft genau die Länge von zwei LP-Seiten.
Zu hause bleiben braucht der Kanadier also auf gar keinen Fall. Auch wenn er uns keinen hochkarätigen Diamanten ins Collier steckt, ein recht erwachsener Halbedelstein, der das CD-Regal zu schmücken weiß, ist es allemal geworden.
Hört zumindest mal rein.
14 von 20 Punkte
Norbert von Fransecky
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