Bartók, B. (Macelaru, C.)
Der hölzerne Prinz – Tanz-Suite
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Info |
Musikrichtung:
Klassische Moderne / Orchdester
VÖ: 03.03.2023
(Linn / Note 1 / CD / DDD / 2022 / CKD 714)
Gesamtspielzeit: 74:14
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ELEMENTARISCH
Wie aus dem Nichts lassen Cristian Macelaru und das WDR-Sinfonieorchester den Anfang von Béla Bartoks Ballett „Der hölzerne Prinz“ entstehen. Fast meint man, dass die CD „leer“ ist, bis sich die ersten dunkel-samtigen Klänge materialisieren. Dieser zugleich stehende und innerlich lebendige Orchesterklang erinnert an Wagners „Rheingold“-Vorspiel. Doch Bartóks Musik arbeitet weniger mit Lichtreflexen als mit Schatten und Dämmerfarben. Aus diesem Urklang entfaltet sich die magisch- Märchenwelt von Bartoks Ballett über einen Prinzen, der sich einen hölzernen Doppelgänger erschafft, um das Herz der geliebten Prinzessin zu erobern und den Zauber einer Fee zu überwinden. Ein Stück voller fasznierender Naturklang-Bilder: das anfängliche Weben hat etwas Elementarisches, ein Schöpfungsmoment, dem Wald- und Wasserklänge folgen. Diese verschlungenen und dahinströmenden Klänge werden vom WDR Sinfonieorchester mit Delikatesse und zugleich großem Sinn für eindrückliche instrumentale Wirkungen und Volumina ausmusiziert.
Das Werk ist in der (auch hörbaren) Nachbarschaft zu Bartóks Kurzoper „Herzog Blaubarts Burg“ entstanden und war als dessen Ergänzung gedacht. Man merkt, dass Macelaru der Musik seines Landsmannes tief verbunden ist. Er findet mit seinem Orchester eine überzeugende Balance zwischen den lyrischen, gedeckten Farben und dem dramatischen Puls, der das Stück vorantreibt und immer wieder auch in leidenschaftlich emotionalen Momenten gipfelt.
Neben der einnehmenden Aufführung des Balletts gibt es noch die einige Jahre später entstandene bündige „Tanz-Suite“ mit ihrer fiktiven Folkolore und urigen Instrumentierung. Auch hier betonen die Interpreten die gedeckten, erdigen Farben der Musik und ihre körperliche „Haptik“, ein Eindruck, der durch das volle, mattierte Klangbild noch betont wird.
Georg Henkel
Besetzung |
WDR-Sinfonieorchester
Cristian Macelaru, Leitung
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