Da oide Schlog
Mit voia Wucht
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„…keine Schnulzen, stattdessen harter bayerischer Rock voll auf die Zwölf.“ So kündigen sich Da oide Schlog selber an. Das ist nicht so falsch, dass wir es in den News hätten streichen müssen. Aber die Wahrheit der Behauptung lässt im Verlauf der CD dann doch so deutlich nach, dass man das aus einer Review nicht raushalten kann.
Beim Auftakt „Da oide Schlag“ stimmt alles 100%ig. Speediger Metal, der sich ein Stück weit bei späteren AC/DC, so in der „Thunderstruck“-Phase, einfindet. Der „Grattler“ hat den Blues und die dazugehörige Mundharmonika, aber dazu ein für den Stil ungewöhnlich weich gesetztes Trompeten-Solo. Der Hardrock „Hoisbergschubsa“ eröffnet mit Bläsern, verfügt aber auch über ein Klasse Rock-Gitarren-Solo. Und der Country-fizierte Anti-Veganer-Rock „Glutenfrei“ lässt die Bläser ebenfalls wieder prominent ran. Hier klingen sie mittlerweile deutlich nach klassischer Blas-Musi. Bis „Alois“, eine 4-Minuten-Rock’n’Roll-Umsetzung des berühmten „Ein Münchner im Himmel“ mit dem Engel Alois, geht aber alles tadellos über die Bühne.
Fragezeichen tauchen das erste Mal bei „Hells Omas“ auf. Die Musik kommt nicht richtig auf den Punkt und der Text ist maßlos überzogen. Das wirkt dann doch sehr pubertär alkoholisiert. Muss nicht sein. Das gilt ähnlich für den albernen „Rehragout Rock“, bei dem die Musik dann doch sehr ins Schunkeln gerät – und der Hörer vor dem inneren Auge reichlich (kurze) Lederhosen sieht. „Massenphase“ stört mit einem einfallslosen Sauftext, der ebenfalls eher ins Bierzelt, als in den Rockschuppen passt.
Schön ist dann wieder der fantastische Anti-Veganer-Song „Wurstsemmen“, politisch natürlich völlig unkorrekt und auch die Musik ist Klasse. Intelligent kommt „Dei Nachbar“, der sich kritisch mit Geschichten beschäftigt, die hinter mancher Stirn abgehen, wenn man Dinge beobachtet, auf die man sich erst mal keinen Reim machen kann.
Man wünscht den Südlichtern beim nächsten Album eine kritischere Qualitätskontrolle, damit man etwas euphorischer jubeln kann. Aber das Album macht zumindest so viel Spaß, dass ich mich freue, dass die Jungs mir ihr Debüt mit in die Tüte gepackt haben. Review kommt in der nächsten Ausgabe.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Da oide Schlog | 3:10 |
2 | Grattler | 2:55 |
3 | Hoisbergschubsa | 3:28 |
4 | Glutenfrei | 2:53 |
5 | Handwerksleid | 4:05 |
6 | Alois | 4:06 |
7 | Hells Omas | 2:40 |
8 | Da Deife | 6:03 |
9 | Rehragout Rock | 4:17 |
10 | Gstanzl | 2:50 |
11 | Dei Nachbar | 5:02 |
12 | Massenphase | 3:07 |
13 | Wurstsemmen | 3:38 |
14 | Schanierl | 3:38 |
15 | Bayernhymne | 3:14 |
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Besetzung |
Stefan Breu (Voc, B, Sax, Säge)
Stefan Kolbeck (Voc, Git, Trompete)
Michael Pongratz (Git, Mundharmonika)
Alexander Ritzler (Dr)
Gast:
Bernhard Meier (Tuba)
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