Annexation

Inherent Brutality


Info
Musikrichtung: Thrash Metal

VÖ: 25.09.2020

(Iron Shield / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 38:16

Internet:

http://www.facebook.com/Annexationthrashmetal/


Annexation sind mit dem Ziel angetreten „brachiale Gewalt in den Vordergrund zu setzen“ erklärt uns das Promoblatt. Das ist gelungen – und so atmet Inherent Brutaltity auf allen Ebenen von der Musik über die Texte, das Artwork bis hin zu den Pseudonymen, hinter denen sich die fünf Bandmitglieder verständlicherweise verstecken, eine Mischung aus Horrorfilm, Alkoholmissbrauch und Pubertät.

Mit dem Rumhacken auf dem Christentum gibt man sich dabei pseudo-kritisch – muss sich dazu in seiner Wahrnehmung aber auf Phänomene wie die totalitäre Colonia Dignidad in Chile oder die Vergewaltigungsvorfälle in der (katholischen) Kirche beschränken. Von der (evangelischen) Kirche finanzierte Rettungsschiffe im Mittelmeer, Entwicklungshilfe-Projekte in fast allen Staaten Afrikas, Südamerikas und Teilen Asiens, die Tafeln in Berlin und anderswo, Frauenhäuser, Schulen, KiTas etc pp passen da natürlich nicht ins Bild.

Aber – Wir erinnern uns. – man ist ja mit dem Ziel angetreten „brachiale Gewalt in den Vordergrund zu setzen“. Obwohl – die hätten die Berliner in den Straßen ihrer Heimatstadt auch und besser an ganz anderen Orten finden können als gerade in kirchlichen Einrichtungen.

Aber im Grunde passt diese Themenwahl gut zum Gesamteindruck von Annexation. Denn letztlich wiederkäuen sie damit nur das, was Legionen von Trash, Death und Black Metal Bands in den letzten 30 Jahren vorgekaut haben.

Und das gilt genauso für den Thrash Metal, der an keiner Stelle originell oder herausragend, aber in der Regel gut gemacht ist. Schnelle Gitarren, derbe Shouts und hektisches Geprügel dürften jedem Thrash-Fan ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubern. Je ausgeprägter, je höher der Promillepegel bereits ist. Und dann fallen die vielen Wiederholungen, die sich die Hauptstädter leisten, gar nicht mehr auf und die fehlende Identität einzelner Songs kaum ins Gewicht.

Kann man haben, kann man aber auch im Laden stehen lassen, ohne wirklich was zu verpassen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1A.T.R. 3:16
2Beyond Humanity 3:32
3The Beast 3:30
4Holycaust 4:14
5Inherent Brutality 3:45
6Wrecked 3:02
7Global Assassin Grid 3:37
8Colonia Dignidad 3:21
9Craving for Flesh 3:27
10Masscontamination 3:56
11Raped and impaled 2:35

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