Stein Urheim
Downhill Uplift
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Der fleißige Norweger Stein Urheim legt mit Downhill Uplift sein zehntes Album seit 2009 vor (hier sind auch Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern mitgezählt). Er wird z.B. bei Discogs immer noch mit Contemporary Jazz geführt, doch über die Jahre hat er sich davon eigentlich weit entfernt. Wie schon z.B. Utopian Tales von 2017 bietet der Multiinstrumentalist auf dem neuen Album sieben Stücke mit knapp 40 Minuten Musik, die sich auf sehr entspannten Wegen zwischen psychedelischen Klängen zwischen Pop und Rock bewegen. Herausstechend ist die wunderbar, nicht nur einmal an frühere Pink-Floyd-Tage erinnernde Slidegitarre.
Unter seinen eingängigen, aber durchaus komplex instrumentierten Kompositionen arbeitet eine am Jazz angelehnte Perkussion, die Rhythmusarbeit ist ebenfalls sehr ausgefeilt, entspannt aber trotzdem auch mitunter schwungvoll. Der Sound ist sehr transparent und bietet so der Instrumentenvielfalt genau den richtigen Raum, in dem sie sich ausbreiten und seine Wirkung erzielen kann. Das Cover beschreibt diese wundervolle, schwebende und traumwandlerisch schöne Musik eigentlich perfekt – man schwebt mit einem Kanu durch den nächtlichen Sternenhimmel und die Klänge umspielen einen im 360°-Sound.
Seine Wurzeln kommen dann jedoch in “Free To Go“ noch einmal zum Vorschein – hier tobt er sich nach einem sanften Einstieg auch nochmal über fünf Minuten im Umfeld des Contemporary Jazz aus, was dem Album noch eine zusätzlich feine Note verleiht.
Was soll ich noch weiter zu diesem perfekten Kleinod schreiben? Hier ist alles perfekt: tolle Kompositionen, ausgefeilte Instrumentierung, perfekter Sound – einzig die Spiellänge ist deutlich zu kurz.
Dass diese wunderbare Musik ein wenig aus der Zeit gefallen scheint, ist da eigentlich egal bzw. schon wieder ein Kompliment. Jeder, der Spaß an leichtem Jazz-Pop in ausgefeilter Instrumentierung und einem gehörigen psychedelischen Schuss hat, ist hier genau richtig.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Downhill Uplift | 2:48 |
2 |
Brave New World Revisited Again | 7:22 |
3 |
Amalfinato | 4:57 |
4 |
Sound | 2:54 |
5 |
Free To Go | 7:05 |
6 |
Lamp | 4:29 |
7 |
Poor Moon | 6:57 |
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Besetzung |
Double Bass: Ole Morten Vågan
Drums, Percussion: Kåre Opheim
Drums, Percussion, Vibraphone, Flute: Hans Hulbækmo
Ensemble: Fenomenolodic
Guitar, Vocals, Bouzouki, Tambura, Mandolin, Tambura, Harmonica, Flute, Electronics, Synth, Percussion: Stein Urheim
Synthesizer: Jørgen Træen
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