BERG
Same
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BERG, dieser Bandname soll gar eine Bedeutung haben. So sind alle drei Musiker in Bergregionen aufgewachsen, im Appenzellerland, im Simmental und in der Region „Sogne og fjordane“ in Norwegens Westen. Diese Platte ist das Debütalbum, und die Musik soll sich aus den Quellen von Folklore und Jazz speisen.
“Alpsegen“ führt uns dann auch bereits direkt in die Berge. Das Läuten von Kuhglocken auf der Alm scheint mich zu begleiten, ein eisiger Wind scheint sich durch die Landschaft zu ziehen, also wohl dann doch eher Winterzeit, oder? Urzeitlich anmutende Trommelklänge und wahrscheinlich die Klaviersaiten, die wie eine bajuwarische Zither klingen, erzeugen eine ganz dumpfe Atmosphäre, sie schleicht sich dahin, voller Mystik und mit unheimlich anmutender Stimmung.
Dabei sind akustische und elektronische Klänge miteinander verwoben zu einem dichten Geflecht von Musik, die vielerlei Assoziationen freien Lauf lassen. Hier wird das Kopfkino ganz stark gefordert. Angesichts des Bandnamens kann man sich insofern auf eine visuelle Wanderung auf einen Berg begeben, allerlei wetterbedingten Situationen ausgesetzt, oder man kann sich auch in das Innere eines Bergs begeben, und genau das stelle ich mir am ehesten vor. Besuche in tiefen und verschachtelten Höhlen, mit dunklen und geheimnisvollen Ecken, aber auch diffuse Lichteinflüsse von außen wahrnehmend und dabei auf das Glitzern von Bergkristallen treffend.
Die drei Musiker verstehen es, abstrakte, klirrend kalte, aber auch warmherzig und gemütlich klingende Passagen miteinander zu verknüpfen und somit ist die Musik weit ab von dem, was man angesichts der Besetzung der Band zunächst von einem Piano-Trio erwarten könnte. Lediglich in einigen Songs wird man diesem gerecht, vielleicht bei “Hvor Det Blir Godt A Lande“ ein wenig, einer traditionellen Folk-Melodie, aber das auch nur partiell. Auch die Schweizer Volksmusikmelodie von “Guggisberg“ ist ein wenig greifbarer im Umfeld der ansonsten vorherrschenden Stimmung.
Gesamtheitlich betrachtet, haben es die drei Musiker vollbracht, Klanggebilde zu produzieren, die ihre Ungewöhnlichkeit sicher auch aus den Naturgeräuschen, den „Fieldrecordings“, die man eingeflochten hat, bezieht, und damit auch die Stärke der Natur widerspiegelt, dazu ergänzt um die menschlichen Ideen und die elektronischen Beigaben. Eine sehr ungewöhnliche Beschäftigung mit dem Thema Berg, sehr mysteriös, sehr anmutig, sehr spannend. Auf jeden Fall sind Klanggebilde entstanden, die die Fantasie enorm anregen, Musik, die außerordentlich fordernd, fesselnd und aufregend ist, wie eine individuelle Suche nach etwas Verborgenem.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Alpsegen
2 Frost
3 Tinga Og Tila
4 Hvor Det Blir Godt A Lande
5 Guggisberg
6 Mulix
7 Bireweggae Polka
8 Eg Beisla Min Støvel, Og Sala Mitt Sverd
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Besetzung |
Fabian M. Mueller (piano, synths, harmonium, percussion, fieldrecording)
Kaspar von Grünigen (double bass)
Øyvind Hegg-Lunde (drums, percussion)
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