Xavi Reija
The Sound Of The Earth
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Der spanische Schlagzeuger Xavi Reija ist in den Kreisen progressiver Musiker und bei Anhängern von crimsoneskem Progressive Rock sicherlich kein Unbekannter. The Sound Of The Earth ist bereits sein viertes Soloalbum für das er sich Verstärkung von Tony Levin (Bass) und Markus Reuter (Touch Gitarre) (beide Teil von King Crimson bzw. aus dem Umfeld der Band) sowie Dusan Jevtovic (u.a. No Answer) geholt hat. Alle drei gehören zur absoluten Weltklasse und lassen vor dem ersten Hören erwarten, dass The Sound Of The Earth überdurchschnittlich ausgefallen ist.
Diese Erwartungshaltung bestätigt sich glücklicherweise schon beim Opener "Deep Ocean". Hier kommen keinerlei Zweifel über die Qualität der Musik und der Arrangements auf. Das heavy Riff (mit akzentuierten Beckenschlägen des Schlagzeugs), welches klanglich fast ein wenig an Jimi Hendrix erinnert und der voluminöse, teilweise verzerrte Basssound von Tony Levin machen einfach richtiggehend Spaß. Kernstück des Albums ist jedoch das vierteilige Titelstück "The Sound Of The Earth", welches jedoch nicht in einem Durchgang dargeboten wird, sondern von anderen Stücken unterteilt wird. Der Aufbau erinnert an eine klassische Suite oder Sinfonie. "The Sound Of The Earth I" ist mehr Ambient denn Rock, auch wenn Xavi Reija einen rockigen Beat entwickelt. Markus Reuter liefert eher liegende Flächen während Dusan Jevtovic und Tony Levin mit solistischen Einlagen überzeugen. "The Sound Of The Earth II" ist völlig anders angelegt. Bass und Schlagzeug legen einen lockeren Groove, auf dem die Gitarristen glänzen und sich zu immer neuen Höhepunkten aufschwingen. "The Sound Of The Earth III" ist in der grundsätzlichen Anlage ein Blues, der durch den fantastischen Sound der Touch Gitarre und dem inspirierenden Spiel von Markus Reuter geprägt ist. Auch Dusan Jevtovic drückt dem Stück seinen Stempel auf. Dies dürfte schwere Kost für einen Liebhaber traditioneller Bluesmusik und Bluesrock sein, denn die Strukturen werden immer wieder zerstückelt und neu zusammengesetzt. Ein Höhepunkt der CD. "The Sound Of The Earth IV" beginnt wieder ruhig, um sich über 16 Minuten lang nach und nach zu steigern. Hier sind deutliche Anleihen an King Crimson bei der Gitarrenarbeit zu hören (wie auch beim abschließenden "Take A Walk").
Alle vier Musiker sind immer wieder solistisch unterwegs, teilweise auch alle vier gleichzeitig. Das macht es sicherlich nicht immer einfach, der Musik zu folgen. Hier sollte man sich viel Zeit nehmen und nicht nach dem ersten Hören die Scheibe Zur Seite legen. Es lohnt sich, denn man entdeckt zunehmend die Feinheiten, die diese Musik prägt und zu einem Hörgenuss erster Güte macht. Nun ja, ein gewisses Faible für Progressive Rock sollte man schon mitbringen, dann könnte beim Hören die Sonne aufgehen. Höchst empfehlenswert!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Deep Ocean | 6:42 |
2 |
The Sound Of The Earth I | 9:54 |
3 |
From Darkness | 7:33 |
4 |
The Sound Of The Earth II | 12:14 |
5 |
Serenity | 5:50 |
6 |
The Sound Of The Earth III | 9:14 |
7 |
Lovely Place | 4:41 |
8 |
The Sound Of The Earth IV | 16:36 |
9 |
Take A Walk | 4:11 |
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Besetzung |
Xavi Reija: drums
Tony Levin: bass guitar, upright bass, stick
Markus Reuter: touch guitar
Dusan Jevtovic: guitar
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