Sofia Diniz
La Lyre d'Apollon - Jacques Morel - 1er Livre de Pièces di Viole
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Sofia Diniz, die in Portugal geborene und in Köln lebende Cellistin und Gambistin hat auf ihrer ersten Solo-CD einen besonderen Leckerbissen eingespielt. La Lyre d'Apollon - Jacques Morel - 1er Livre de Pièces di Viole ist die erste Gesamteinspielung des ersten und einzigen Suitenbuch für Gambe von Jacques Morel (ca. 1690-1740). Bekannt ist von ihm vor allem das Werk "Chaconne en trio", welches am Ende seiner Suitensammlung steht. Doch die vier ebenfalls enthaltenen Suiten sind bisher noch nicht in ihrer Gesamtheit einer größeren Hörerschaft bekannt. Dies ändert sich glücklicherweise mit dieser CD.
Jacques Morel, ein Schüler von Marin Marais und wohl ebenfalls am Hofe des XIV. und XV. tätig, zeigt in seinen vier Suiten, dass er zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Diese zentralen Werke aus seinem Schaffen besitzen eine große Strahlkraft. Abwechslungsreich gestaltet und mit enormer kompositorischer Tiefe wissen alle vier Suiten (plus "Chaconne en trio") zu gefallen. Glücklicherweise ist mit Sofia Diniz eine ausgesprochen versierte und europaweit (und darüber hinaus) bekannte und tätige Gambistin an dieser Einspielung beteiligt. Es gelingt ihr, die Schönheit dieser Musik adäquat in Klänge umzusetzen, dass es eine Freude ist. Ihre Gambe klingt hervorragend und sie versteht es, mit ihrer Technik und ihrer fein austarierten Musikalität den Noten Gestalt zu geben. Ihre Mitmusiker, Josep Maria Martí Duran (Theorbe) und Fernando Miguel Jalôto (Cembalo) erweisen sich dabei als kongeniale Mitspieler, die das Basso Continuo Spiel großartig beherrschen und damit Sofia Diniz und ihrem Gambenspiel bestens zu Geltung kommen lassen. Das Zusammenspiel der Musiker ist von offensichtlich blindem Verständnis geprägt. Grandios, wie zum Beispiel "Echos de Fontainebleau" erklingt. Man kann sich kaum eine bessere Interpretation vorstellen.
La Lyre d'Apollon - Jacques Morel - 1er Livre de Pièces di Viole ist eine tolle Einspielung der Gambensuiten von Jacques Morel. Und auch die abschließende, bekannte "Chaconne en trio" (mit Peter Holtslag an der Traversflöte) weiß zu überzeugen. So kann man diese - auch klangtechnisch - wunderbare Einspielung nur wärmstens empfehlen!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
Suite première in A Minor:
I. Prelude - Lentement - Vite [3:38]
II. Allemande [2:32]
III. Courante [1:56]
IV. Sarabande l'agréable [3:34]
V. Gigue [1:43]
VI. La Bretonne. Gracieusement [2:25]
VII. Menuet [2:47]
Suite troisième in D Major:
I. Prelude [2:10]
II. Boutade de Saint-Germain [0:57]
III. Allemande [2:27]
IV. Courante [2:25]
V. Sarabande l'aurore [3:01]
VI. Gigue à l'Angloise [1:33]
VII. Gavotte [1:32]
VIII. Fugue. Gayement [2:59]
IX. Echos de Fontainebleau [3:07]
Suite deuxième in D Minor:
I. Prelude [1:56]
II. Allemande la jolie [2:16]
III. Courante la dacier [1:28]
IV. Sarabande [3:28]
V. Gigue l'Inconstante [1:17]
VI. Le folet [2:39]
VII. La fanchonette [1:01]
Suite quatrième in G Major:
I. Prelude. Lentement [1:41]
II. Fantaisie. Gayement [0:54]
III. Allemande [2:27]
IV. Courante [1:40]
V. Sarabande [3:04]
VI. Gigue a l'Italienne [1:34]
VII. Rondeau dauphin [4:00]
VIII. Menuet [1:03]
IX. La guerandoise et double [1:28]
Chaconne en trio in G Major [6:07] |
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Besetzung |
Sofia Diniz: Viola da gamba (eine siebensaitige Game von François Bodart (2007), eine Kopie nach einem Barak Norman Modell (London) von 1700)
Josep Maria Marti Duran: Theorbe
Fernando Miguel Jalôto: Cembalo
Peter Holtslag: Flauto traverso ("Chaconne en trio")
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