Sohei Amimori
Pata Music
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Der Japaner Shohei Amimori ist ein studierter Musiker, der sich in vielen Bereichen der japanischen Musikszene bewegt. So ist er in der Avantgarde- und Contemporary-Szene ebenso unterwegs, wie im Bereich von modernen Kompositionen für Ausstellungen und Installationen.
Mit dem im letzten November erschienenem Album Pata Music ist er nun in den nächsten musikalischen Bereich vorgedrungen, handelt es sich dabei doch weitestgehend um ein überwiegend elektronisch produziertes Popalbum, auf dem er selbst singt. Dabei zeigt er natürlich, was er alles draufhat, und so ist es zwar ein hochgradig eingängiges, aber doch nicht normales J-Pop- / Pop-Album geworden.
Das Einstiegsstück weist viele seiner experimentellen Contemporary-Ansätze auf, welche durch wuchtige Elektronik zu einem avantgardistischen und pompösen Einstieg führen. Auch das zweite Stück eröffnet mit scheinbar dissonanten Klängen, die dann aber nach wenigen Sekunden in einem sehr wuchtigen J-Pop-Stück münden. Besonders interessant ist hier die spannend arrangierte Perkussion. Stück Nummer drei wird zu einem treibenden Elektronikpoptrack mit führender Pianomelodie und typischem J-Pop-Gesang, vielen übereinander gelegten Tonspuren und dadurch spannendem Sound.
Dass er auch langsam und melodiös kann, beweist das vierte Stück. Hier trifft eine perlende Pianomelodie auf sehnsuchtsvolle Streicher die einen wunderschönen, melancholischen Sound schaffen. Das hier wäre perfekte Filmmusik. Danach geht es mit einem weiteren Stück Artpop weiter. Die Einleitung ist zunächst sehr wuchtig, es fließen viele avantgardistische Elemente ein, dann bildet sich eine etwas beschwingtere Melodie als beim Vorgänger heraus, es bleibt jedoch eher Moll. Schräge Pianoeinlagen und elektronische Gimmicks zaubern ein weiters Akustikstück hin das in seiner Vielfalt für großes Kopfkino sorgt.
Shohei Amimori schaft es auch bei den weiteren Stücken des Albums diese spannende Mixtur fortzuführen und so ein absolutes Ausnahmealbum des J-Pops vorzulegen. Die vielen enthaltenen Ansätze und Elemente seines sonstigen Schaffens sind derartig perfekt in dieses Album integriert, dass es quasi eine neue Musikrichtung definiert.
Wer mal ein sehr spannendes und avantgardistisches, aber dennoch eingängiges Stück Pop hören möchte, sollte hier mal reinhören.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Climb Downhill 1 | 6:07 |
2 |
Decadent Utopia | 7:29 |
3 |
Now Forever | 5:39 |
4 |
ReCircle | 3:14 |
5 |
ajabollamente | 5:58 |
6 |
Climb Downhill 2 | 4:58 |
7 |
Biennale | 4:29 |
8 |
Coincidental Planet | 4:59 |
9 |
Washer | 3:28 |
10 |
Fence of Bats | 6:14 |
11 |
Pata | 3:06 |
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Besetzung |
Sohei Amimori
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