Moonchild ist das Debütalbum der englischen Singer/Songwriterin Charlene Soraia. Manchen ist sie vielleicht bekannt durch die Coverversion des Hits von The Calling “Wherever You Will Go“, der für die Werbekampagne einer bekannten Teemarke verwendet wurde. Eine gelungene Coverversion, die nicht zu Unrecht auf Platz drei der britischen Charts landete und als Bonus-Track auch auf dem Album zu finden ist. So ganz repräsentativ ist der Song aber nicht für den Rest der Platte. Das eigene Songmaterial von Charlene Soraia ist doch deutlich besser als “Wherever You Will Go“.
Schon der Einstieg in das Album mit dem sechseinhalb minütigem “When We Were Five“ ist in einer anderen Liga angesiedelt. Weit entfernt vom Mainstream und doch meisterhaft eingängige Klanglandschaften die gar ein wenig an frühe King Crimson erinnert. Ist der Titel des Albums vielleicht sogar eine Reminiszenz an die Band, die sie zu ihren Einflüssen zählt? Beim Gitarrenspiel erkennt man ebenfalls Einflüsse aus den späten 60-ern, frühen 70-ern und Charlene Soraia spielt richtig gut. Nick Drake und Konsorten, Jazz und natürlich die Beatles schimmern dabei ebenfalls immer mal wieder durch. Nicht umsonst konnte sie an der Brit School in einem Jahrgang mit Adele, ROX und Kate Nash studieren. Sie hat dabei aber einen absolut individuellen Stil entwickelt. Gesanglich könnte man Charlene Soraia vielleicht ein wenig mit Björk vergleichen und ist doch wieder völlig anders.
Einen schlechten Song findet man auf Moonchild nicht. Da ist Charlene Soraia ein mehr als starkes Debütalbum gelungen. Wahrscheinlich ist es für die Charts nicht wirklich tauglich, denn mit dem Einheitsbrei dort hat sie wenig am Hut, aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben. Sehr empfehlenswert!