Suidakra
Crógacht
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Fünfzehn Jahre geistern die deutschen Pagan Metaller Suidakra nun durch die Metalszene. Mit Crógacht legen sie bereits ihr neuntes Album vor. Keine schlechte Bilanz. Bei vielen Bands führt eine solche Schlagzahl oft zu Ermüdungserscheinungen. Nicht so bei den Düsseldorfern. Mit ihrem neunten Langdreher schenken sie ihren Fans wieder mal ein großartiges Album, welches sich auf einer Linie mit dem Vorgänger Caledonia befindet und den schon in früheren Jahren eingeschlagenen Weg fortsetzt. Harter Metal mit zahlreichen Folkeinflüssen, der seine Wurzeln im melodischen Black- und Death Metal hat. Ähnlich ihren Kollegen von Adorned Brood. Doch während diese immer wieder etwas bieder klingen, sind die Leidenschaft und das mitreißende Element bei Suidakra stets spürbar.
Crógacht ist ein Konzeptalbum, das auf der irischen Mythologie beruht. Es handelt von der Sage über die Reise des heldenhaften Cuchulainns auf die schottische Insel Skye, auf der er die Kämpferin Scáthach trifft, um von ihr die Kunst des Kampfes zu lernen. Die einzelnen Songs erzählen von den Begebenheiten auf dieser Reise. Das Intro „Slán“ stimmt bereits gut auf die Geschichte ein und verbreitet die entsprechende Stimmung, bevor Suidakra den Hörer mit dem rasanten „Conlaoch“ in ihren Bann ziehen. Heftige Riffs, Chöre, ein griffiger Refrain, sowie eine von Dudelsack untermalte Melodie sorgen für Begeisterung, die sich von der ersten bis zu letzten Note durch das gesamte Album zieht. Sackpfeifen und Tin Whistle haben des Öfteren auf Crógacht einen Auftritt und sorgen für ein angenehmes Folkfeeling. Doch anders als bei der Konkurrenz wirkt dieses nicht gezwungen oder übertrieben süffisant, sondern stets echt und als Unterstützung für die wunderbare Atmosphäre der einzelnen Songs.
Während das Album nur so von griffigen Riffs und bombastischen Teilen wimmelt, befinden sich mit „Ár Nasc Fola“ und „Feasts of war“ auch zwei rein akustische Stücke auf der CD. Während ersteres ein schönes Instrumental ist, wird letzteres von der weiblichen Stimme Tina Stabels getragen, während ansonsten der krächzende und kämpferische Gesang von Frontmann und Gitarrist Arkadius durch die Lautsprecher dringt. Etwas das für Abwechslung sorgt. Wobei es auf dem Album zu keinem Anflug von Langeweile kommt. Immer wieder sorgen groß angelegte und epische Melodiebögen für Begeisterung. Das Album präsentiert sich als geschlossene Einheit. Einzelnen Singlehits braucht es bei dieser Art Gesamtkunstwerk nicht.
Mit Crógacht ist Suidakra ein äußerst starkes Stück Musik gelungen, dem man selbst dann etwas abgewinnen sollte, wenn man für die aktuell grassierende und oft fragwürdige Schwemme an alkoholgetränkten Pagan-Bands nichts übrig hat. Zwar bin ich mit den Vorgängern nicht zu 100 % vertraut, es würde mich aber nicht wundern, wenn die Band mit diesem Album ihr Meisterwerk abgeliefert hat. Prädikat: Absolut empfehlenswert!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Slán | 1:48 |
2 |
Conlaoch | 5:18 |
3 |
Isle of Skye | 6:00 |
4 |
Scáthach | 5:09 |
5 |
Feats of war | 2:47 |
6 |
Shattering swords | 4:15 |
7 |
Ár Nasc Fola | 3:01 |
8 |
Gilded oars | 5:36 |
9 |
Baile's strand | 7:20 |
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Besetzung |
Arkadius (Gitarre, Gesang, Keyboards)
Lars (Schlagzeug und Perkussion)
Marcus (Bass)
Gäste:
Axel Römer (Dudelsack & Tin Whistle)
Tina Stabel (Gesang auf „Feats of war”)
Sebastian Hintz (Backing Vocals auf „Gilded oars” & „Baile’s strand“)
Miriam Hensel (Gesang auf „Shattering swords”)
Luisen Vocalensemble Berlin (Chor auf „Baile’s strand”)
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